taz.de -- Nach Angriff von Rechtsextremen: Razzien in NRW und Niedersachsen

Rechtsextreme haben in der Silvesternacht Dortmunder Polizisten angegriffen. Jetzt haben Beamte deshalb mehrere Wohnungen durchsucht.
Bild: Rechtsextreme in Dortmund. Ein Problem.

Dortmund dpa | Bei den Ermittlungen gegen mutmaßliche Rechtsextremisten hat die Polizei eine Reihe von Wohnungen in zwei Bundesländern durchsucht. Im Fokus der Aktion am Donnerstagmorgen standen fünf Wohnungen in Dortmund und zwei Wohnungen in Niedersachsen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Hintergrund der Razzien sind Angriffe auf Dortmunder Polizeibeamte aus einer Gruppe von Rechtsextremen in der Silvesternacht. Damals wurden mehrere Beamte verletzt und 18 Personen festgenommen.

Die Behörden ermitteln unter anderem wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und schwerem Landfriedensbruch. Nach Polizeiangaben waren zum Jahreswechsel Beamte aus einer Gruppe von Rechtsextremen mit Feuerwerkskörpern und Feuerwerksraketen beworfen und beschossen worden. Beamte seien auch mit Flaschen und Steinen angegriffen worden. Dortmund gilt als eine Hochburg von Rechtsextremisten.

Polizeipräsident Gregor Lange betonte in einer Mitteilung, dass die Dortmunder Polizei weiterhin jede rechtsstaatliche Möglichkeit nutzen werde, um „Volksverhetzer und rechtsextremistische Gewalttäter konsequent zur Verantwortung“ zu ziehen. „Die gefährliche Entwicklung des gewaltbereiten Rechtsextremismus in Deutschland bedroht zunehmend Zuwanderer, Bürger mit Migrationshintergrund, Politiker, Journalisten sowie Polizeibeamte und richtet sich gegen unsere Demokratie.“

11 Feb 2016

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