taz.de -- Gewaltausbrüche in Palästina: Zwei Messerstecher getötet

Bei Angriffen auf Israelis sind zwei Palästinenser von israelischen Sicherheitskräften erschossen worden. Beide hatten Israelis mit einem Messer attackiert.
Bild: Die Unruhen sind eine Reaktion auf Gerüchte, Israel wolle den Tempelberg schließen.

Jerusalem rtr | Bei Messerattacken auf Israelis sind am Sonntag zwei Palästinenser getötet worden. In der Nähe von Nablus im besetzten Westjordanland habe eine Palästinenserin versucht, zwei israelische Frauen niederzustechen, teilten die israelische Polizei und das Militär mit.

Ein vorbeifahrender jüdischer Siedler habe sie dann mit seinem Auto gerammt. Israelische Soldaten hätten auf sie geschossen. Dem palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge handelt es sich um eine 16-Jährige aus Nablus.

Bei dem zweiten Vorfall habe ein Palästinenser in der Nähe von Jericho versucht, ein Taxi in eine Gruppe Israelis zu steuern. Er sei dann mit einem Messer in der Hand herausgesprungen und habe die Israelis angegriffen, teilte die israelische Polizei mit. Ein Israeli habe den Angreifer erschossen.

Seit dem 1. Oktober kommt es immer wieder zu Gewaltausbrüchen zwischen Palästinensern und Israelis, bei denen bislang 82 Palästinenser, 18 Israelis und ein amerikanischer Student umkamen. Die Unruhen wurden durch Gerüchte ausgelöst, wonach Israel den Tempelberg in Jerusalem schließen will, auf dem sich zwei wichtige islamische Heiligtümer befinden. Die israelische Regierung macht die Palästinenserführung für das Streuen der Gerüchte verantwortlich und hat mehrfach bekräftigt, den Status Quo nicht antasten zu wollen.

Kommende Woche wird US-Außenminister John Kerry in Israel und den Palästinensergebieten erwartet, um über eine Entschärfung des Konflikts zu beraten.

22 Nov 2015

TAGS

Tempelberg
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Israel
Palästinenser
Polizei
Israel
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Israel
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Messer
Israel
Israel
Israel
Israel

ARTIKEL ZUM THEMA

Palästinenser im Westjordanland: Tod in Haft

In einer Polizeistation in Nablus: Palästinensische Sicherheitsleute erschlagen offenbar einen Funktionär der Al-Aksa-Brigaden.

Polizeieinsatz in Tel Aviv: Mutmaßlicher Attentäter erschossen

Seit Tagen fahndet Israels Polizei nach dem Mann, der in Tel Aviv drei Menschen erschossen haben soll. Als sie ihn stellt, kommt es zu einem tödlichen Schusswechsel.

Messerattacken in Jerusalem: Wieder Tote und Schwerverletzte

Bei einem Angriff vor der Altstadt Jerusalems werden mehrere Israelis verletzt. Grenzpolizisten töten die beiden palästinensischen Angreifer.

Mordprozess in Jerusalem: Die Schuldfähigkeit bleibt offen

Im Prozess um den Mord am Palästinenser Mohammed Abu Chdeir wird das Urteil vertagt. Zweifel an der Schuld der Angeklagten hat das Gericht aber nicht.

Gewalt in Israel: Hate Radio Hebron

Ein Palästinenser verletzte einen Polizisten mit einem Messer, ein anderer stach auf eine Philippinin ein. Das israelische Militär schloss eine Radiostation in Hebron.

US-Außenminister Kerry auf Israel-Besuch: Keine Friedensgespräche in Nahost

Beim Israel-Besuch kritisiert US-Außenminister Kerry palästinensischen Terror. Mit einem Durchbruch beim Nahost-Friedensprozess rechnet niemand mehr.

Messerangriffe in Israel: Gewalt wird zum Dauerproblem

Bei Angriffen mit Messern gibt es in Israel weitere Tote. Sie können jederzeit stattfinden. Ein Wundermittel dagegen gibt es nicht.

Angriff in Tel Aviv: Zwei Tote bei Messerattacke

Ein Palästinenser ersticht zwei Männer vor einem jüdischen Gebetsraum. Es ist der zweite Übergriff in der Stadt seit Beginn der jüngsten Anschlagswelle.

Kommentar Israel verbietet Organisation: Gefährlicher Doppelstandard

Israels Regierung hat zweierlei Maß, wenn es darum geht, wer seine Meinung frei äußern darf und wer nicht. Die Religion macht den Unterschied.

Verbot in Israel: Islamische Bewegung in Schockstarre

Die israelische Regierung macht einen Teil der Islamischen Bewegung für die Hetze verantwortlich. Gegen das Verbot soll gestreikt werden.

Großmufti über den Tempelberg: „Religion braucht keine Beweise“

Der Großmufti von Jerusalem will den Tempelberg für die Palästinenser reklamieren. Dabei geht es ihm nicht um einen Religionskrieg.