taz.de -- Tarifkonflikt bei der Lufthansa: Flugbegleiter streiken ab Freitag
Fluggäste der Lufthansa müssen sich auf streikbedingte Flugausfälle einrichten, teilt die Gewerkschaft Ufo nach gescheiterten Verhandlungen mit der Lufthansa mit.
Mörfelden-Walldorf afp | Bei der Lufthansa wird erneut gestreikt: Die Flugbegleiter treten am Freitag in den angekündigten einwöchigen Ausstand, wie die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) am Donnerstag mitteilte. Bis 12.00 Uhr mittags werde es aus Rücksicht auf die Kunden noch keinen Streik geben, wie es weitergehe, werde am Vormittag bekanntgegeben, erklärte Ufo-Chef Nicoley Baublies.
Die wegen des Tarifkonflikts von Ufo gesetzte Frist an die Lufthansa sei ergebnislos abgelaufen, erklärte Ufo. „Es gibt keinerlei Option mehr, den morgigen Streik abzuwenden“, erklärte Baublies. Ein Gespräch mit dem Lufthansa-Vorstand sei am Donnerstag nach wenigen Minuten einvernehmlich beendet worden. Dabei habe die Konzernführung gedroht, dass die Lufthansa bei einer Annahme des Ufo-Angebotes in Zukunft kein Kabinenpersonal mehr einstellen werde und damit weitere Flugzeuge in andere Airlines ausgelagert würden.
Die Lufthansa hatte zuvor mitgeteilt, Ufo habe ein letztes Angebot des Konzerns nicht angenommen. Um einen Streik auf den letzten Drücker zu verhindern, habe die Lufthansa der Gewerkschaft angeboten, auf alle Forderungen zur Übergangs- und Altersversorgung für ihre Mitarbeiter einzugehen, die die Gewerkschaft am Montag gestellt habe, hieß es in einer Mitteilung der Lufthansa. Von einem möglichen Einstellungsstopp für Kabinenmitarbeiter war darin nicht die Rede.
Die Gewerkschaft hatte angekündigt, ab diesem Freitag bis kommende Woche Freitag zu Arbeitsniederlegungen aufzurufen, falls das Unternehmen nicht bis Donnerstag um 17.00 Uhr ein verbessertes Angebot vorlegt. In dem Tarifkonflikt geht es unter anderem um mehr Lohn und um die umstrittene Alters- und Übergangsversorgung.
5 Nov 2015
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Das Arbeitsgericht Düsseldorf hat eine einstweilige Verfügung gegen den Streik der Gewerkschaft UFO erlassen. Diese gilt allerdings nur für Dienstag.
Eine höhere Einmalzahlung und weitere Zusagen können die Flugbegleiter nicht überzeugen. Sie verschärfen den Streik. Das Unternehmen geht jetzt den juristischen Weg.
Die Kabinengewerkschaft Ufo weitet ihren Streik bei der Lufthansa am Montag noch aus. Neben Frankfurt und Düsseldorf ist dann auch München betroffen.
Über insgesamt acht Tage wollen die Flugbegleiter der Lufthansa ihre Arbeit niederlegen – bisher nur unterbrochen von einer Streikpause am Sonntag.
Bis zum Nachmittag muss ein neues Angebot her, sonst wird am Freitag gestreikt. Es geht um die Betriebs- und Übergangsrenten.
Ein Gericht hat den Ausstand bei der Lufthansa verboten. Wenn Gewerkschaften nicht gegen Kürzungen streiken dürfen, wogegen dann?
Piloten bestreiken an zwei Tagen in Folge die Lufthansa. Die reagiert mit einem Einstellungsstopp und Gerichtsverfahren.
Die Pilotengewerkschaft der Lufthansa ruft zum 13. Streik in eineinhalb Jahren auf. Das ist ebenso nachvollziehbar wie aussichtlos.