taz.de -- US-Politiker über Flüchtlingspolitik: Trump disst Merkel

Donald Trump hat Angela Merkels Flüchtlingspolitik in einem Interview als „verrückt“ bezeichnet. Und sieht in den Geflüchteten lauter IS-Terroristen.
Bild: Steile Thesen sind beliebt: Publikum bei einer Veranstaltung von Donald Trump (ganz hinten rechts).

Washington dpa/afp/taz | Verrückt. Eigentlich ein Wort, das sich als blendende Beschreibung für Donald Trump und seinem derzeitigen Vorwahlkampf eignen würde. Denn der Tycoon ist mit seinen steilen bis irren Thesen laut Umfragen einer der beliebtesten Kandidaten unter den Republikanern. Immer für einen Spruch gut und nicht zimperlich, wenn es ans Lästern geht. In den USA hat er von TV-ModeratorInnen bis zu Hillary Clinton schon alle durch, daher ist der Blick Richtung Europa aus seiner Sicht nur folgerichtig.

In einem Interview mit dem Fernsehsender CBS sagte Trump nun, er halte die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für „verrückt“. Aus Sicht des Multimilliardärs werde die Aufnahme Hunderttausender Menschen aus anderen Ländern zu Aufständen in Deutschland führen. „Ich habe immer gedacht, dass Merkel diese große Führungsperson ist“, erklärte Trump. Was sie nun in Deutschland getan habe, „ist verrückt. Es ist verrückt.“

Trump bezeichnete die eintreffenden Flüchtlinge außerdem als ein „trojanisches Pferd“ und warnte, es könne sich um Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) handeln. Denn, so Trump weiter, es würden offensichtlich vor allem junge Männer kommmen. „Es sind überwiegend Männer, und sie sind stark. Das alles sind physisch starke, junge Männer. Sie sehen aus wie top Soldaten.“

Eine Lösung für die Flüchtlinge hat Trump natürlich auch. Wäre er Präsident, würde er eine Flugverbotszone in Nordsyrien einrichten, damit die Menschen dort auf das Ende des Kriegs warten und dann „dahin zurückgehen, wo sie herkommen“. Syrische Flüchtlinge in den USA, das hat er bereits mehrfach gesagt, würde er als Präsident zurückschicken.

Grundsätzlich ist Trump kritisch, wenn es um Einwanderung geht. Zum Start seiner Bewerbung als republikanischer Präsidentschaftskandidat haute er direkt mal raus, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen zu lassen, um so die ganzen „Kriminellen“, wie er Mexikaner nennt, davon abzuhalten, ins Land zu kommen. Verrückte Ideen hat der Mann.

12 Oct 2015

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