taz.de -- Viertelfinale US-Open: „Gegen die beste Freundin gespielt“

Beim 27. Duell der Williams-Schwestern setzte sich Serena bei den US Open gegen Venus durch. Bei den Männern ist der Titelverteidiger weiterhin dabei.
Bild: Wieder mal weiter: Serena Williams.

New York dpa | Die Tennis-Weltranglisten-Erste Serena Williams hat ihre Schwester Venus bei den US Open bezwungen und das Halbfinale in New York erreicht. Die 33-jährige Serena Williams besiegte die 15 Monate ältere Venus am Dienstag (Ortszeit) mit 6:2, 1:6, 6:3. Es war im 27. Vergleich der beiden ihr 16. Erfolg.

„Es war heute sehr schwierig“, sagte die erleichterte Siegerin. „Sie ist die schwerste Gegnerin, gegen die ich gespielt habe und der Mensch, der mich am besten kennt. Ich habe gegen die beste Freundin gespielt, die härteste Konkurrentin.“

Die Titelverteidigerin trifft am Donnerstag auf die Italienerin Roberta Vinci, gegen die sie bisher alle vier Vergleiche gewonnen hat. Mit einem erneuten Triumph in New York würde Serena Williams den Grand Slam schaffen und als erste Spielerin seit Steffi Graf 1988 die vier wichtigsten Turniere in einem Kalenderjahr gewinnen.

Die fast 24.000 Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadium, unter ihnen Donald Trump und Showgrößen wie Oprah Winfrey und Kim Kardashian, sahen eine ausgeglichene Anfangsphase. Nach dem 2:2 konnte sich Serena Williams absetzen, weil sie ihre Chancen besser verwertete. Das Blatt wendete sich im zweiten Durchgang, als Venus Williams erstmals einen Breakball nutzte und Serena den Aufschlag zum 3:1 abnahm.

Danach leistete sich die Gewinnerin von 21 Grand-Slam-Titeln mehr Fehler. Ihre auf Platz 23 der Weltrangliste stehende Schwester Venus, die 2000 und 2001 US-Open-Siegerin war, punktete mit starken Aufschlägen und aggressivem Spiel.

Im dritten Satz der gutklassigen Partie steigerte sich Serena Williams wieder, führte schnell 3:0 und machte nach 1:38 Stunden Spielzeit mit einem Ass den Sieg perfekt. „Den Aufschlag im dritten Satz zu halten, war alles, was ich tun konnte. Es war überhaupt nicht leicht heute“, erklärte sie im Sieger-Interview.

Auch Djokovic weiter

Auch bei den Herren ist der Titelverteidiger weiter dabei. Der Kroate Marin Cilic zog mit einem 6:4, 6:4, 3:6, 6:7 (3:7), 6:4 gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga in das Halbfinale ein. Der 26-Jährige hätte die Partie bereits im vierten Satz entscheiden können, Tsonga wehrte jedoch drei Matchbälle ab. „Es war ein großer mentaler Kampf, besonders nach dem verlorenen vierten Satz. Es war ein sehr physisches Match, die Bedingungen waren hart“, sagte Cilic angesichts von mehr als 30 Grad und drückender Schwüle.

Cilic trifft am Freitag auf den serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic, dem er in 13 Vergleichen 13 Mal unterlag. Djokovic besiegte den Spanier Feliciano Lopez 6:1, 3:6, 6:3, 7:6 (7:2) und meinte nach dem nächtlichen Erfolg über den Linkshänder: „Ich bin froh, dass ich in vier Sätzen durch bin.“

In den weiteren Viertelfinals treten erst am Mittwoch die Schweizer Stars Roger Federer und Stan Wawrinka an. Zunächst spielt French-Open-Sieger Wawrinka gegen den Südafrikaner Kevin Anderson, anschließend trifft Federer auf den Franzosen Richard Gasquet.

In den restlichen Damen-Viertelfinals spielt die Rumänin Simona Halep nach ihrem Erfolg über Sabine Lisicki an diesem Mittwoch gegen die zweimalige US-Open-Finalistin Victoria Asarenka aus Weißrussland. Außerdem stehen sich die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien und die Italienerin Flavia Pennetta gegenüber.

9 Sep 2015

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