taz.de -- Kampf gegen Schlepper in der Ägäis: Flüchtling stirbt bei Schießerei

Die Grenzschutzagentur Frontex hat sich vor der griechischen Küste eine Schießerei mit Schleppern geliefert. Ein 17-jähriger Flüchtling wird getötet.
Bild: Vor der griechischen Küste lieferte sich Frontex ein Gefecht (Archivbild).

Athen dpa | Im Kreuzfeuer einer Schießerei zwischen einem Patrouillenboot und Schleppern in der Ägäis ist ein 17-jähriger Migrant getötet worden. Der griechische stellvertretende Minister zuständig für die Küstenwache, Christos Zois, bestätigte den Zwischenfall. „Ich bedauere den Verlust des Lebens eines jungen Menschen“, erklärte er schriftlich am Sonntag.

Zu der Schießerei zwischen der Besatzung eines Bootes der EU-Grenzschutzagentur Frontex und Bewaffneten auf einem Schleuserboot kam es vor der kleinen griechischen Insel Symi.

Die Mannschaft des Frontex-Bootes hatte nach Berichten des staatlichen Fernsehens ein Schnellboot mit rund 60 Migranten an Bord entdeckt und seine Besatzung aufgerufen, zu stoppen. Nach noch nicht offiziell bestätigten Informationen aus Kreisen der Küstenwache haben die Schleuser das Feuer gegen das Patrouillenboot eröffnet. Dessen Besatzung erwiderte die Schüsse. Das Migrantenboot konnte dann gestoppt werden. Drei Schleuser wurden festgenommen. Unter Deck wurde der tote junge Mann mit einer Schusswunde entdeckt.

Allein am Samstag sind nach Berichten örtlicher Medien erneut 4.000 Migranten an Bord von rund 100 Booten aus der Türkei auf der Insel Lesbos angekommen. Griechische Fähren bringen täglich Tausende Migranten zum Festland. Fast alle wollen nach Westeuropa.

30 Aug 2015

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