taz.de -- Kämpfe gegen Taliban in Afghanistan: Die USA greifen an

Kampfflugzeuge der Nato haben im Süden des Landes Armee- und Polizeigebäude der Taliban bombardiert. Rebellen und Zivilisten sollen dabei umgekommen sein.
Bild: Die afghanische Polizei patroulliert in Lashkar Gah nahe Musa Kala.

Kabul ap | Die USA haben mit Luftangriffen auf den Vormarsch der radikalislamischen Taliban im Süden Afghanistans reagiert. Kampfflugzeuge der Nato und der afghanischen Armee hätten am Donnerstag Armee- und Polizeigebäude im Bezirk Musa Kala in der Provinz Helmand ins Visier genommen, sagte der afghanische General Mohammed Rasul Saisai. Wahrscheinlich seien sowohl Talibankämpfer als auf Zivilisten getötet worden. Opferzahlen könne er aber nicht nennen, weil die Taliban die Gegend kontrollierten.

Der Sprecher der US-Truppen in Afghanistan, Brian Tribus, bestätigte die Angriffe, ohne Einzelheiten zu nennen. Ein Talibansprecher berichtete von 30 getöteten Zivilisten und zehn gefallenen Kämpfern. Solche Angaben der Taliban haben sich allerdings oft als unzuverlässig erwiesen.

Die Taliban hatten Musa Kala am Mittwoch nach wochenlangen Angriffen überrannt. Bei den eine Woche andauernden Gefechten um den Distrikt seien 25 Sicherheitskräfte getötet worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. 15 Sicherheitskräfte wurden nach Angaben der Polizei verletzt, 50 Soldaten gelten als vermisst. Wie viele Taliban bei den Kämpfen getötet wurden, war zunächst nicht bekannt. Die Taliban-Kämpfer haben damit den zweiten von 14 Bezirken der Provinz innerhalb von zwei Wochen eingenommen.

Ebenfalls wurden am Mittwoch in Helmand zwei Nato-Soldaten bei einem Angriff getötet. Das Fahrzeug der Sicherheitskräfte sei von zwei Angreifern in Uniformen der afghanischen Armee beschossen worden, teilte die Nato mit. Die Angreifer seien ebenfalls getötet worden. Der Vorfall ereignete sich in einem Truppenlager afghanischer Sicherheitskräfte. Zur Nationalität der getöteten Soldaten wurden zunächst keine Angaben gemacht.

28 Aug 2015

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