taz.de -- Nach dem Streit um die Parteiführung: AfD verliert an Zustimmung

Laut einer Umfrage des Emnid-Instituts würde die Partei derzeit nur drei Prozent der Wählerstimmen erhalten. Die FDP kann von der Schwäche aber nicht profitieren.
Bild: Kann gerade nicht so richtig auftrumpfen: Frauke Petry

Berlin dpa | Nach ihrem Streit um die Parteiführung ist die Alternative für Deutschland (AfD) in der Wählergunst abgestürzt. Im aktuellen Sonntagstrend des Emnid-Instituts im Auftrag der „Bild am Sonntag“ erreicht sie derzeit nur drei Prozent der Wählerstimmen und damit zwei Prozentpunkte weniger als noch vor einer Woche. Das ist dem Blatt zufolge der schlechteste Wert für die AfD seit knapp zwei Jahren. Zuletzt hatte die Partei demnach im September 2013 bei drei Prozent gelegen.

Profitieren können Union und SPD. Beide legten in der Umfrage um je zwei Prozentpunkte zu, die CDU auf 42 Prozent, die SPD auf 26 Prozent. Während die Linke unverändert bei 10 Prozent steht, verlieren die Grünen einen Prozentpunkt auf jetzt ebenfalls 10 Prozent.

Die FDP liegt unverändert bei vier Prozent und würde damit wie die AfD den Einzug in den Bundestag verpassen. Befragt wurden laut „Bild am Sonntag“ 1842 Personen zwischen dem 2. und dem 8. Juli.

Der rechte Flügel um Frauke Petry hatte den monatelangen Machtkampf um die Parteiführung vor einer Woche für sich entschieden. Petry wurde zur neuen Vorsitzenden gewählt, Parteigründer Bernd Lucke ist inzwischen aus der AfD ausgetreten und erwägt mit seinen Mitstreitern die Gründung einer neuen Partei. Die AfD hat seit dem Führungswechsel fast zehn Prozent ihrer 21 000 Mitglieder verloren.

12 Jul 2015

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