taz.de -- Erste Proteste gegen den Gipfel: G7-Gegner befürchten Überfüllung
In Garmisch-Partenkirchen hat es erste Proteste gegen den G7-Gipfel gegeben. Die Gegner befürchten, dass der Platz in ihrem Camp nicht ausreichen wird.
Garmisch-Partenkirchen dpa | Mit einer Kundgebung in Garmisch-Partenkirchen haben Hunderte G7-Gegner die Protestaktionen rund um Schloss Elmau gestartet. Nach Angaben der Polizei nahmen am Freitag mehr als 300 Demonstranten daran teil. Sie waren vom Protestcamp am Ortsrand zum deutsch-amerikanischen Marshall-Zentrum gezogen.
Im Protestcamp befürchten die Organisatoren dagegen, dass das Lager zu klein sei. „Wir haben jetzt rund 600 Leute hier und bei 1000 wird es grenzwertig“, sagte der Sprecher des Bündnisses „Stop G7 Elmau“, Benjamin Ruß. Viele Gruppen seien noch auf dem Weg nach Garmisch-Partenkirchen: „Das wird auf Dauer nicht reichen. Ich hoffe, die Gemeinde hat sich da was überlegt.“
Schon am Morgen waren Busse mit Gipfelgegnern in Garmisch angekommen. Die Anreisenden wurden auf dem Weg ins Camp von der Polizei kontrolliert. Von ihnen werde „keine Eskalation ausgehen“, versicherte Ruß. „Aber wir lassen uns auch nicht alles gefallen.“
Am Sonntag und Montag treffen sich auf Schloss Elmau nahe Garmisch die Staats- und Regierungschefs sieben wichtiger Industrienationen (G7).
5 Jun 2015
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Die Proteste rund um den G-7-Gipfel waren klein, aber erfolgreich. Die Demonstranten sandten ein Signal an die Mächtigen. Und die bekamen ihre PR-Idylle.
Garmisch im Glück: Tausende demonstrierten zwar gegen G7 - dann gab es Rache von oben. Die Nacht wird ungemütlich.
Die meisten demonstrieren aus echter Empörung gegen den G7-Gipfel. Doch die Welthungerhilfe rekrutierte Schauspielerinnen für den Protest.
In Garmisch hat die Polizei die G7-Gegner mit Tränengas beschossen und mehrere verletzt. Diese sollen zuvor Flaschen geworfen haben.
Die G7-Gegner sammeln sich in Garmisch-Partenkirchen zu ihrer zweiten Großdemo. Polizei freut sich über bisher entspannte Lage.
Rund um Elmau haben die G7-Proteste begonnen – mit Hygieneprüfungen im Anarchosektor. Wie es losging – und wie es weitergeht.
Weder in München noch rund um den Gipfelort Schloss Elmau kam es in der Nacht zu Zwischenfällen. Am Freitag werden die Kundgebungen fortgesetzt.
In diesem Jahr will die UNO neue Entwicklungsziele verabschieden – auch für reiche Länder. Nun gibt es einen konkreten Entwurf.
Die Demonstranten kritisieren Flüchtlingspolitik, Freihandel und Klimapolitik. Fern vom Tagungsort kämpfen sie um Aufmerksamkeit.
In Elmau wird aus der demokratischen Repräsentation eine kitschige Scheinwelt. Sie zeigt, wie ein wichtiges Prinzip missverstanden wird.