taz.de -- Flüchtlinge in Griechenland: Küstenwache rettet 200 Flüchtlinge

In Griechenland kamen in diesem Jahr bislang schon 30.000 Flüchtlinge an. Die restlichen EU-Länder wehren sich weiter gegen eine gerechtere Verteilung.
Bild: Afghanische Flüchtlinge landen Ende Mai im überfüllten Schlauchboot auf der Insel Kos

ATHEN ap/dpa | Die griechische Küstenwache hat in der Ägäis 216 Flüchtlinge aus dem Wasser geholt. Sie seien von der türkischen Küste in Richtung Westen aufgebrochen und in acht verschiedenen Aktionen vor den Inseln Kos, Lesbos und Chios gerettet worden, teilte die Küstenwache am Donnerstag mit. Damit sei die Zahl der Menschen, die bei der illegalen Zuwanderung nach Griechenland Schiffbruch erlitten haben, auf mehr als 1500 gestiegen.

Das von einer Finanzkrise gebeutelte Griechenland ist neben Italien eines der Haupteinfallstore für Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Hunger in Europa ein besseres Leben suchen und deshalb in oft kaum seetüchtigen Booten die Fahrt über das Mittelmeer wagen. Allein in Griechenland kamen in diesem Jahr bislang etwa 30 000 Flüchtlinge an.

Athen hat seine EU-Partner um Unterstützung gebeten. Doch die Pläne der EU-Kommission für eine fairere Verteilung von Flüchtlingen auf alle Mitgliedsländer stoßen auf erheblichen Widerstand. Insgesamt 40 000 Hilfesuchende in Italien und Griechenland sollen von anderen EU-Staaten aufgenommen werden. Diese Umverteilung wird es aber nur geben, wenn die nötige Mehrheit der EU-Länder zusammenkommt.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mahnte am Mittwoch in einer Rede vor dem Europäischen Parlament: „Europa hat eine gemeinsame Verantwortung, zu handeln.“

28 May 2015

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