taz.de -- Hitzewelle in Indien: 1.100 Tote wegen Rekordtemperaturen
Die Hitze in Indien dauert an. Besonders schlimm hat es den Süden des Landes getroffen. In Neu Delhi schmilzt der Asphalt auf den Straßen.
HYDERABAD afp | Die Zahl der Hitzetoten in Indien steigt weiter: Wie die Behörden am Mittwoch mitteilten, starben bereits mehr als 1.100 Menschen aufgrund der seit Tagen andauernden Rekordtemperaturen.
In dem am schlimmsten betroffenen südlichen Bundesstaat Andhra Pradesh erlagen seit dem 18. Mai fast 900 Menschen der Hitze. Die Behörden forderten Hilfe bei der Trinkwasserversorgung. Für die kommenden Tage sagten die Behörden einen Rückgang der Temperaturen voraus.
Im benachbarten Bundesstaat Telangana wurden insgesamt 200 Hitzetote gemeldet. Hier waren die Temperaturen am Wochenende auf 48 Grad Celsius gestiegen. Elf Todesopfer brachte die Hitze im westlichen Bundesstaat Orissa und 13 weitere im östlichen Bundesstaat Westbengalen.
Unter den Opfern sind vor allem Bauarbeiter, ältere Menschen und Obdachlose, die von den Warnungen der Behörden nicht erreicht werden oder keinen Unterschlupf haben.
In der im Norden des Landes gelegenen Hauptstadt Neu Delhi schmolz der Asphalt auf den Straßen, auf denen viele bitterarme Menschen weitgehend ohne Schutz vor der Hitze leben.
Der Chef der indischen Wetterbehörde, Brahma Prakash Yadav, sagte, in der Hauptstadt würden die Temperaturen von rund 45 Grad Celsius – dem Grenzwert für eine Hitzewelle in Indien – in den kommenden Tagen andauern. Erst ab dem 2. Juni werde eine Abkühlung durch Regen erwartet.
27 May 2015
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