taz.de -- Raumsonde Cassini verabschiedet sich: ... dem Nasa-Chef die Relationen
Der neue Nasa-Chef Charles Bolden will Menschen erst zum Mars schießen – und dann darüber hinaus. Dabei dürften sich Astronauten schon auf dem halbjährigen Weg zum Mars langweilen.
Bislang galt bei der Nasa die Devise von George W. Bush von 2004. Erst bis 2020 eine Mondstation bauen, dann ein bis zwei Jahrzehnte später Menschen zum Mars schicken. Für diese Route investierte die Nasa bereits 7 Milliarden Dollar.
Doch der 62jährige neue Nasa-Chef Charles Bolden will die Mars-Landung noch persönlich erleben. Er wäre sonst "unglaublich enttäuscht", erklärte er. Zwischen den Zeilen ließ er durchklingen, dass man sich den Zwischenstopp auf dem Mond auch sparen könnte.
Stattdessen sprach er von einer Mission zum Mars und darüber hinaus. Fragt sich nur, was das bedeuten soll? Jenseits des Mars gibt es keinen Planeten, auf dem man landen könnte – Jupiter, Saturn und Co. sind allesamt große Gasbälle. Höchstens auf den einen oder anderen Mond könnte man seinen Fuß setzen.
Zum Mars wäre man schon 6 bis 10 Monate unterwegs. Die Jupiter-Monde Io oder Europa sind dreimal weiter entfernt. Eine solche Reise im Raketenkerker hält doch kein Astronaut aus. Es sei denn natürlich, Kapitän Kirk nimmt ihn auf seiner Enterprise als Anhalter mit.
22 Jul 2009
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