taz.de -- Datenschutzverletzung bei Street View: Ärger für Google in Australien
Die australische Regierung ordnete eine Untersuchung gegen Google an. Man vermutet Datenschutzverletzungen bei dem Google-Dienst Street View.
SYDNEY afp | Nach dem Skandal in Deutschland hat der US-Internetriese Google auch in Australien Ärger wegen Datenschutzverletzungen durch seinen umstrittenen Straßenfoto-Dienst Street View. Die australische Regierung ordnete eine Polizeiuntersuchung gegen Google wegen mutmaßlicher Verletzung der Privatsphäre von Internetnutzern an, wie Generalstaatsanwalt Robert McClelland am Sonntag mitteilte. Dies sei eine Reaktion auf zahlreiche Beschwerden.
Kommunikationsminister Stephen Conroy hatte Google vergangenen Monat vorgeworfen, den "größten einzelnen Verstoß in der Geschichte der Privatsphäre" begangen zu haben, indem es während der Aufnahme von Fotos für Street View Daten von Nutzern drahtloser Computernetzwerke gesammelt habe. Google erklärte, die Daten versehentlich gesammelt zu haben. Das Unternehmen stehe nun für alle diesbezüglichen Fragen der Behörden zur Verfügung, erklärte eine Sprecherin.
Auch in Deutschland hatte Google im Zuge der Fotoaufnahmen für Street View Daten von Drahtlos-Netzwerken gesammelt, auch hier sprach das Unternehmen von einem Versehen. Zunächst hatte Google angegeben, für Street View lediglich den Namen und die Adresse von Drahtlos-Netzwerken zu speichern. Der Google-Manager Alan Eustace räumte allerdings Mitte Mai in seinem Internetblog ein, dass die Kamera-Autos, die in mehr als 30 Ländern Fotos von Straßenzügen und Häusern machten, aus ungesicherten Netzwerken auch private Daten der Internetnutzer sammelten. Google sprach sein Bedauern aus und kündigte an, ab sofort keine WLAN-Daten mehr zu erfassen und bereits gespeicherte Daten zu löschen.
6 Jun 2010
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