taz.de -- Fortschritt bei Bezahl-Plattform: Flattr offen für alle

Die geschlossene Beta-Phase ist vorbei: Nun kann jeder beim Mikro-Bezahldienst Flattr mitmachen. Vielleicht die beste Möglichkeit, im Internet Geld zu verdienen.
Bild: Neue Website und nun auch das Log In für jedermann.

BERLIN taz | [1][Flattr] hat die geschlossene Testphase verlassen. Zwar ist das Logo immer noch mit dem Hinweis "beta" für Testphase versehen, seit heute kann sich aber jedermann bei der Website anmelden und mitmachen. Bislang brauchte man dafür eine Einladung von einem User, der schon bei Flattr registriert war. Auch die Homepage ist überarbeitet worden.

Bei [2][Flattr] handelt es sich um einen Mikro-Bezahldienst, der die Förderung von Urhebern im Netz zum Ziel hat. Das Modell von Flattr, das sich selbst "social micropayment system" nennt, beruht darauf, dass User, die einen Beitrag lesen, hören oder ansehen, am Ende einen kleinen Geldbetrag ihrer Wahl freiwillig dafür zahlen können. Manche reden auch von einer "Spende". Der Begriff ist aber irreführend, da man bei Flattr ausdrücklich Geld gibt für Dinge, die man auch genutzt hat, man also immer einen Gegenwert erhält.

Auch die taz macht bei Flattr mit. Im bislang letzten Abrechnungszeitraum [3][im Juli] hat die taz per Flattr 1.420 Euro eingenommen. Dabei haben unsere Leserinnen und Leser mehr als 5.500 Mal auf einen der Flattr-Buttons unter den Artikeln gedrückt und im Schnitt knapp 26 Cent pro Artikel ausgegeben. Andere Nutzer von Flattr sind zum Beispiel [4][netzpolitik.org], [5][Der Freitag], [6][carta.info] und viele Blogger.

"Wir freuen uns, dass es mit Flattr ein Tool gibt, mit dem wir für Onlineartikel Geld einnehmen können, ohne eine Bezahlschranke errichten zu müssen", resümiert taz-Onlinechef Matthias Urbach. "Falls einmal genug User mitmachen, könnten wir das bislang als unmöglich Geltende erreichen: Mit dem Verkauf von Content im Internet genug Geld verdienen und gleichzeitig ein offenes Internet erhalten."

Neben Flattr gibt es noch andere Bezahldienste mit ähnlichem Prinzip, etwa [7][Kachingle.com]. Diese Dienste werden bislang im deutschsprachigen Raum am besten angenommen. Mehr auch als etwa in den USA. Das könnte sich vielleicht noch ändern. Denn seit dem 1. August macht [8][Wikileaks] bei Flattr mit, was dem Dienst eine Menge Aufmerksamkeit in der englischsprachigen Welt bescheren dürfte.

Flattr selbst äußert sich bislang nicht zu seinem Wechsel in die offene Testphase. Der letzte Blogeintrag ist schon ein paar Tage alt.

Update 13.8.: Flattr hat sich inzwischen [9][im Blog erklärt]: Außer Homepage und Registrierung sind demnach noch ein paar andere Sachen neu, wie Facebook und Twitter Integration von Flattr und die Schnittstelle (die JavaScript-API) für die Flattr-Buttons.

12 Aug 2010

LINKS

[1] http://flattr.com/
[2] http://blogs.taz.de/hausblog/2010/05/20/flattr_auf_tazde/
[3] http://blogs.taz.de/hausblog/2010/08/02/mehr_geld_fuer_tazde_durch_flattr/
[4] http://www.netzpolitik.org/
[5] http://www.freitag.de/
[6] http://carta.info/
[7] http://kachingle.com/
[8] http://wikileaks.org/
[9] http://blog.flattr.com/2010/08/open-beta/

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