taz.de -- Drohne-Angriffe in Pakistan: Mindestens acht Tote
Mindestens acht Menschen sterben in Pakistan bei einem Drohnenangriff auf ein Flüchtlingslager in der Gegend von Mir Ali. Der US-Geheimdienst hatte seine Angriffe zuletzt verstärkt.
PESHAWAR dapd | Bei zwei den USA zugeschriebenen Raketenangriffen sind am Sonntag im Nordwesten Pakistans mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Aus pakistanischen Geheimdienstkreisen verlautete, ein unbemanntes Flugzeug habe mutmaßliche Extremisten in einem Flüchtlingslager und in dessen Nähe angegriffen. Die Identität der Todesopfer wurde nicht bekannt. In der Region ist eine Rebellengruppe unter Führung von Hafiz Gul Bahadur aktiv, die Anschläge auf die ausländischen Truppen in Afghanistan verübt.
Bei dem ersten Angriff nahm die Drohne den Geheimdienstkreisen zufolge zwei Autos in dem Flüchtlingslager ins Visier. Die Fahrzeuge und ein nahe gelegenes Haus seien zerstört worden. Wenige Minuten später tötete eine Drohne demnach zwei Menschen am Ufer eines Flusses in der Nähe. Das Lager liegt in der Gegend Spin Wam, unweit von Mir Ali, wo in der vergangenen Woche deutsche Islamisten bei einem Drohnenangriff ums Leben kamen.
Der US-Geheimdienst hat in den vergangenen Wochen seine Angriffe auf mutmaßliche Extremisten in Pakistan verstärkt. Im September schlugen die Drohnen der Amerikaner mindestens 21 Mal zu, doppelt so oft wie zuvor. Im Oktober gab es bereits zehn derartige Angriffe, die vom Sonntag eingeschlossen. Die USA geben die Luftangriffe zwar fast nie offen zu; doch hinter vor gehaltener Hand ist zu erfahren, dass auf diesem Wege mehrere Anführer der Taliban und der Al-Kaida getötet worden seien. Pakistan protestiert zwar offiziell gegen die Angriffe, Beobachter glauben aber, dass der pakistanische Geheimdienst die CIA heimlich unterstützt.
10 Oct 2010
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