taz.de -- Video der Woche: Mit dem iPogo in die Sesamstraße

„There's an app for that“: Apples Werbe-Slogan ist zwar noch keine zwei Jahre alt, scheint aber schon zum allgemeinen Spruchgut zu gehören. Und er wird fleißig parodiert.
Bild: Szene aus der Sesamstraße.

Der schlichte Satz „There's an app for that“ ist keine zwei Jahre alt: Apples Werbeslogan wurde am 26. Januar 2009 das erste Mal offiziell verwendet. Inzwischen ist er auf dem Weg, Teil des allgemeinen Spruchguts zu werden – so wie „I'll be back“ oder „Möge die Macht mit dir sein“.

„There's an app for that“ ist das Dauermantra der puristisch gehaltenen [1][iPhone-Werbespots], die satz-gewordene "Unique Selling Proposition" des Apple-Appstores mit seinen Millionen von Zusatzprogrämmchen für jede Gelegenheit – die so ikonisch sind, dass sie es sogar schon in den [2][Simpsons-Vorspann] geschafft haben.

Dabei gibt es beinahe so viele wie Parodien auf die iPhone-Werbespots wie Apps insgesamt. Es ist ja auch so einfach: eine Hand mit iPhone vor weißen Hintergrund filmen, ein bisschen Bildbearbeitung, eine Weichspülermännerstimme vor dem Gitarrengeklimper der Originalwerbung einsprechen – und fertig.

In diesen Filmen gibt es dann wirklich „an app for just about anything“: Um ein [3][Versteck für Leichenteile] zu finden. Um heimlich den Kalender der Ex-Freundin auszuspionieren und sie nachts [4][mit automatischen Anrufen zu nerven]. Um sein iPhone [5][in die Luft zu jagen] oder in [6][ein Solarium] zu verwandeln. Um einen Blick in die [7][eigene Waschmaschine] zu werfen. [8][Und so weiter] – manchmal auch [9][auf deutsch].

Das Problem der Filmchen ist bloß: Sie sehen alle gleich aus und sind auch alle gleich. Naja, lustig sind sie schon. Frischen Wind in die Appstore-Parodien-Welt brachte nun in dieser Woche die amerikanische Ausgabe der Sesamstraße.

Und wie? Natürlich mit einem Lied! Dabei vermeidet man es allerdings, iPhone oder iPad direkt zu zeigen: Stattdessen bringt ein orangehäutiger Junge mit großem Kinn seinen iPogo-Stab mit in die Sesamstraße – der einfach alles kann: Katzen kraulen, Brote schmieren, Schlagzeug spielen, mit Schimpansen chatten, Hände schütteln… der dazugehörige „There's an app for that“-Song hat die gewohnten Sesamstraße-Ohrwurmqualitäten. Ein besonderes Augenmerk verdient dabei übrigens die Tanzperformance des molligen afroamerikanischen Jungen im Hintergrund während des Refrains.

Und wenn Sie jetzt auch ein iPhone-Parodie-Video machen wollen, dann benutzen Sie doch einfach den [10][automatischen „There's an app for that“-Satzgenerator]. Aber Vorsicht: Apple hat sich seinen Slogan – übrigens genau so wie den Klassiker „Think Different“ – [11][rechtlich schützen lassen].

6 Nov 2010

LINKS

[1] http://www.youtube.com/watch?v=szrsfeyLzyg
[2] http://www.youtube.com/watch?v=fxygLucnk4Q
[3] http://www.youtube.com/watch?v=gsutt87jOck&feature=related
[4] http://www.youtube.com/watch?v=2k3zvI2tyPM&feature=related
[5] http://www.youtube.com/watch?v=xHSENDWrjLo&feature=related
[6] http://www.youtube.com/watch?v=T-9I4An5f10
[7] http://www.youtube.com/watch?v=GGAAsbgxAMA&feature=related
[8] http://wn.com/There's_An_App_For_That__Pt_3_iPhone_Parody
[9] http://www.youtube.com/watch?v=_L8tNONn2jo
[10] http://appft.com/
[11] http://www.macnotes.de/2010/10/12/apple-trademark-theres-an-app-for-that/

AUTOREN

Michael Brake

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