taz.de -- Bildvorschau in der Suchmaschine: Google ist fast schon zu schnell
Nach der gerade gestarteten Instant-Suche hat Google nun eine neue Funktion eingeführt: Webseiten werden ab sofort in der Suchmaschine als Minibild angezeigt.
Es scheint, als wolle Google die Art, wie die Menschen im Netz suchen, stark verändern. Zunächst führte der Online-Konzern im September mit [1][Google Instant] eine neuartige Schnellsuche ein, bei der bereits nach dem ersten eingegebenen Zeichen Ergebnisse auftauchen, die sich mit jedem weiteren Buchstaben verändern - gespeist von einem Beliebtheitsalgorithmus. So wird die erste Suchergebnisseite wichtiger - und Google kann sich über mehr angeklickte (und bezahlte) Werbebanner freuen.
Nun geht Google noch einen Schritt weiter. Mit der am Dienstag eingeführten [2][Google Instant Preview]-Funktion verändern sich nicht nur Ergebnislisten in hohem Tempo, sondern der Nutzer bekommt auch noch mit einem Mausklick (oder zwei, drei Tastenanschlägen) eine Vorschau der gefundenen Seiten geliefert. Dafür muss er die Suche nicht verlassen, das Preview-Minibild wird direkt in die Ergebnisliste eingeblendet. "Unmittelbare Ergebnisse noch schneller" nennt das Google stolz.
Die gezeigte Vorschau ist zwar so klein, dass man ihre Inhalte nur schwerlich lesen kann, für eine erste Übersicht reicht sie. Daneben wird der Bereich mit dem Suchwort hervorgehoben, was im Schnelltest nicht immer zuverlässig klappte. Aktiviert wird die Vorschau bislang in der deutschen Google-Version nur auf Wunsch. Dazu muss man [3][sich anmelden].
Die US-Version, die über Google.com erreichbar ist, zeigt die Instant Preview-Funktion automatisch an. Bei Google glaubt man, dass das neue Feature bei der Kundschaft gut angekommen wird. "Während unserer Tests haben wir festgestellt, dass Nutzer, die die Vorschau-Funktion verwenden, um 5 Prozent zufriedener mit den angeklickten Ergebnissen sind", schreibt Produktmanager Raj Krishnan.
Allerdings bekommt man mit Google Instant und Instant Preview auch eine womöglich unerwünschte Personalisierung mitgeliefert. Das neue Funktionspaket merkt sich das Surfverhalten des Nutzers und passt Suchergebnisse entsprechend an. "Anpassung auf der Grundlage von Suchaktivitäten", nennt Google das. Diese Funktion lässt sich nur abstellen, wenn man auf den Bereich "Webprotokoll" rechts oben auf der Seite klickt. Die Abwahl scheint nicht immer dauerhaft zu funktionieren. Auf einem Testrechner war sie nach einigen Wochen plötzlich wieder aktiviert.
10 Nov 2010
LINKS
AUTOREN
ARTIKEL ZUM THEMA
Der Versuch des Internet-Unternehmens in TV-Geräte vorzudringen, stößt auf heftigen Widerstand. In den USA sperrte nun der vierte große Sender den Zugriff.
Mit der Weigerung, Facebook Daten zur Verfügung zu stellen, hat Google einen kleinen Datenkrieg begonnen. Nun hat das Netzwerk eine rasche Antwort gefunden.
Mit einer klitzekleinen Änderung seiner Bedingungen verhindert Google nun den Datenexport zu Facebook. Dort muss man lernen, dass die Daten den Nutzern gehören.
Erste Panne beim Start von Google Street View. Laut Berichten war es in mobilen Anwendungen zeitweilig möglich, unkenntlich gemachte Häuser zu erkennen.