taz.de -- "Wetten, dass ..?"-Unfallopfer erneut operiert: Samuel Koch droht Lähmung
Nach seinem Unfall bei "Wetten, dass ..?" versetzten die Ärzte den 23-Jährigen ins künstliche Koma. Nun sei er "wach und orientiert". Allerdings träten derzeit Lähmungen der Beine und Arme auf.
DÜSSELDORF dpa/dapd | Der schwer verunglückte "Wetten, dass ..?"-Kandidat Samuel Koch ist aus dem künstlichen Koma erwacht. Derzeit treten bei dem 23-Jährigen allerdings "schwere Lähmungen" an Beinen und Teilen der Arme auf, sagte der Direktor der Klinik für Neurologie, Hans-Jakob Steiger. Zudem werde Koch künstlich beatmet. Prognosen, ob Koch wieder vollständig geheilt werden, könnten derzeit nicht gemacht werden.
In der Nacht auf Dienstag wurde Koch erneut am Rückenmark operiert, wie der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Düsseldorf, Wolfgang Raab, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf sagte. Dabei wurde eine stärker werdende Schwellung des Rückenmarkes durch eine Druckentlastung behandelt.
"Samuel Koch ist wach und orientiert", sagte Raab. Der Patient liege weiter auf der Intensivstation. Steiger sagte: "Im bestmöglichen Fall kann er sich erholen - teilweise oder vollständig - über die nächsten Monate." Im schlechtesten Fall bleibe er gelähmt. "Eine vollständige Erholung ist unserer Ansicht nach jetzt unwahrscheinlich", erläuterte Steiger.
Koch war in der Sendung "Wetten, dass..?" am Samstagabend schwer gestürzt, als er nacheinander fünf entgegenkommende Autos auf Sprungstelzen überspringen wollte. Er zog sich eine schwere Verletzung der Halswirbelsäule mit einhergehender Schwellung des Rückenmarks zu. Nach einer Operation am Sonntag wurde er in das künstliche Koma versetzt.
7 Dec 2010
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