taz.de -- Nazi-Leaks in der taz: Die Dokumentation
Mehr als 60.000 interne Mails der rechtsextremen NPD lassen tief in die interne Kommunikation der Partei blicken. Eine Auswahl der Dokumente veröffentlicht die taz an dieser Stelle.
11 Feb 2011
ARTIKEL ZUM THEMA
Hitler, Himmler, Heydrich: In den mehr als 60.000 internen E-Mails der NPD werden der Nationalsozialismus und dessen Verbrecher zum Teil unverhohlen verherrlicht.
Ein rückdatierter Mitgliedsausweis, Tauschen von Mitgliederlisten, abgesprochene Werbeanrufe: Interne E-Mails dokumentieren, wie NPD und DVU bei ihrer Fusion tricksten.
Kommenden Samstag wird in Dresden mehr los sein als letzte Woche. Das Gegenbündnis geht davon aus, dass der Nazi-Aufmarsch verhindert wird.
"Hype", "Hysterie", "Provo" - so beschreiben NPD-Kader intern ihre Medienstrategie. Vorgemacht bei Bürgermeister Püschel, der von der SPD zur NPD übergelaufen ist.
Die der taz zugespielten internen E-Mails der NPD verraten viel über den Brandenburger Landesverband: steter Personalmangel, neonazistisches Vokabular, gegenseitiges Misstrauen.
Rassisten unter sich: Nach außen versuchen NPD-Kader, sich bürgerlich zu präsentieren. Doch in internen E-Mails lassen sie sich über "Bimbos" aus.
Am Jahrestag des Bombenangriffs auf Dresden haben mehr als zehntausend Menschen mit offiziellen, aber auch spontanen Veranstaltungen gegen Neonazis protestiert.
Nach der Offenlegung ihrer E-Mails tobt die NPD und erstattet Anzeige. Die demokratischen Parteien reagieren angewidert auf die rassistischen Mails.
Die Frage ist weniger, ob man sich mit der NPD beschäftigt, sondern wie. Würde man gar nicht über sie berichten, übernähmen die Rechtsextremen die Berichterstattung nämlich selbst.
Die Junge Landsmannschaft Ostdeutschland (JLO) hat seit Monaten anlässlich des 13. Februar für Demos in Dresden mobilisiert. Ihr Ziel: Sie will sich nicht wieder blockieren lassen.
In Dresden wird am Sonntag der Opfer der Weltkriegs-Bombardements gedacht. Und die Neonazis provozieren mit einem "Trauermarsch".
Interne Mails zeigen die maue Finanzlage der NPD - und eine zweifelhafte Vermengung von Fraktions- und Parteiarbeit. Teilweise wird sich um einen Euro gestritten.
In Sachsen-Anhalt braucht die Partei dringend Erfolge. Die Neonazis sind vor der Landtagswahl unruhig geworden. Das belegen interne Mails.
Ans Licht kommt der innere Zustand einer zutiefst neonazistisch ausgerichteten Partei, die sich bemüht, scheinbar bürgernah soziale Themen aufzugreifen. Das kommt der NPD ungelegen.
Sie schimpfen über „Bimbos“ und „Negerkinder“ und verabschieden sich gerne auch mal „mit deutschem Gruß“: Zehntausende interne E-Mails blamieren die NPD.