taz.de -- Hightech-Polizeiwaffen in Dresden im Einsatz: Pepperballs gegen Nazi-Blockierer
Die Polizei soll in Dresden auf der Demo gegen den Neonazi-Aufmarsch mit so genannten "Pepperballs" geschossen haben. Ein Video im Internet dient als Beleg.
20 Feb 2011
AUTOREN
ARTIKEL ZUM THEMA
Erst seit der Jahrtausendwende als polizeiliches Zwangsmittel im Einsatz, spritzt die Polizei immer häufiger mit reizenden Substanzen. Das kann ins Auge gehen.
Zwei Pfarrer in Halberstadt in Sachsen-Anhalt laden Sarrazin zur Diskussion ein. Das lässt sich die NPD nicht entgehen und will den Besuch für ihren Wahlkampf nutzen.
Die Linkspartei kritisiert den harten Polizeieinsatz im Büro des Demo-Bündnisses "Dresden Nazifrei". Zudem wird inzwischen gegen 70 Blockierer ermittelt.
Ausnahmezustand am Samstag in Dresden: Auch Nazis randalieren in der Stadt, wie ein Video belegt. Es zeigt eine Attacke auf das Hausprojekt "Praxis". Die Polizei greift nicht ein.
Es sollte die große Revanche für 2010 werden. Damals wurden die Neonazis in Dresden erfolgreich blockiert. Doch die rechten Demonstrationen gingen erneut daneben.
4.500 Beamte sind im Einsatz. Doch die Polizeiketten sind zu dünn und den Beamten entgleitet die Situation. Denn unter den tausenden Gegendemonstranten waren etwa 3.000 Gewaltbereite
Die Blockade der Nazi-Demonstration in Dresden war ein Erfolg. Doch die Polizei, aber auch das Blockadebündnis haben ausreichend Grund zur Selbstkritik.
Böse Überraschung für das Bündnis "Dresden Nazifrei". Nachdem die Demo gegen den Naziaufmarsch längst vorbei war, erstürmte ein Einsatzkommando das Büro.
Den ganzen Morgen über versuchen Nazi-Gegner sich strategisch gut zu positionieren, um einen Aufmarsch der Rechten zu blockieren, die zuerst nur vereinzelt eintreffen.
Es sollte der größte Aufmarsch der Neonazis in Dresden werden. Doch tausende Gegendemonstranten konnten das verhindern. Am Ende schafften es nur 50 bis zum Versammlungsort.
Es wird nicht nur ein riesiger Nazi-Auflauf – es könnte auch einer der größten Anti-Nazi-Proteste der deutschen Geschichte werden. Doch vorher schlagen die Wogen in Sachsen hoch.