taz.de -- Bremen siegt gegen Freiburg: Weg vom Abstieg
Sandro Wagner, Claudio Pizarro und Marko Marin haben Werder Bremen von den Abstiegsplätzen geschossen. Freiburg bleibt trotz der Niederlage auf Lauerstellung für die Europa-League-Ränge.
FREIBURG dpa | Werder Bremen hat dem großen Druck standgehalten und drei wichtige Punkte gegen den Abstieg geholt. Durch den 3:1 (1:0)-Sieg beim Lieblingsgegner SC Freiburg verließen die Bremer dank der besten Auswärtsleistung seit Monaten wieder die Abstiegsplätze - auf die sie durch die Ergebnisse der Konkurrenz am Vortag zurückgefallen waren.
Sandro Wagner (12. Minute) mit seinem ersten Bundesliga-Treffer, Torgarant Claudio Pizarro (76.) und Joker Marko Marin (90.+2) sorgten am Sonntag für den ersten Auswärtssieg nach sieben meist kläglichen Versuchen. Mit 28 Punkten kletterten die Hanseaten vor dem wichtigen Fußball-Kellerduell gegen Borussia Mönchengladbach am kommenden Wochenende auf Platz 14 der Tabelle.
"Wir haben nur noch Endspiele. Wir müssen mit dieser Leidenschaft spielen. Dann schaffen wir das", sagte Bremens Kapitän Torsten Frings. "Wir müssen von Spieltag zu Spieltag schauen und jeden Gegner ernst nehmen", warnte Trainer Thomas Schaaf vor zu viel Jubel.
Werder verdarb Freiburg das 200. Bundesliga-Heimspiel. Mit 37 Zählern liegen die Breisgauer, für die Papiss Demba Cissé mit seinem 17. Saisontor vor 24.000 Zuschauern per Foulelfmeter (49.) zwischenzeitlich ausgeglichen hatte, dennoch weiter in Lauerstellung auf die Europa-League-Ränge. Der Trend der vergangenen Wochen ist jedoch negativ. "Bremen liegt uns nicht. Ich weiß auch nicht warum", klagte Kapitän Heiko Butscher, dessen Freiburger seit fast zehn Jahren auf einen Sieg gegen Bremen warten.
Bei Werder, das in den vergangenen beiden Spielzeiten den SC in Freiburg jeweils mit 6:0 überrannt hatte, spielte vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw zunächst wieder der 18 Jahre alte Florian Trinks für Marin, und der Teenager hatte nach sieben Minuten nach einem Zuspiel von Pizarro eine gute Chance.
Freiburg krempelte seine Mannschaft nach der Gelbsperre von Mensur Mujdza auf einem halben Dutzend Positionen um. Der überraschende Radikalwandel bekam den Breisgauern nicht. Werder startete aktiver und wurde schnell belohnt. Pizarros Kopfball kratzte issé noch von der Linie, doch der in Bremen schon als Fehleinkauf abgestempelte Wagner staubte zu seinem Premieren-Treffer ab.
Freiburg kam erst nach gut 20 Minuten besser ins Spiel, agierte aber untypisch mit langen Bällen. Ein Kopfball-Aufsetzer von Ömer Toprak (20.) über das Tor war die gefährlichste Aktion. "Das waren die schlechtesten 20 Minuten überhaupt", sagte SC-Sportdirektor Dirk Dufner.
"Wir kennen das Gefühl gar nicht mehr, in Führung zu sein", sagte Bremens Manager Klaus Allofs zur Halbzeit. Doch der emotionale Rückschlag folgte rasch. Tim Borowski foulte Erik Jendrisek. Cissé ließ sich die Elfmeterchance zum Ausgleich nicht nehmen. Doch Werder steckte nicht auf, hielt das Spiel offen und wurde durch Pizarros Streich nach einem Fehler von Nicu belohnt. Die eingewechselten Marin (67.) und Marko Arnautovic (79.) sowie Pizarro (90.) hätten weitere Tore erzielen können - bevor Marin in der Nachspielzeit noch einmal zuschlug.
6 Mar 2011
ARTIKEL ZUM THEMA
Der Treffer von Marcell Jansen gegen Mainz ist ein Kandidat für das Tor des Monats – auch wenn der Ball nicht drin war. Kann Technik den Schiedsrichtern helfen?
Mainz liegt erst zweimal zurück, schafft aber immer wieder den Ausgleich und zieht am Ende mit zwei Toren davon. Für Diskussion sorgt ein angebliches Tor von Marcell Jansen.
Sie haben wieder gesiegt. Diesmal gegen die Bayern. Der Erfolg von Hannover 96 lässt sich deshalb nicht mehr hinreichend mit dem Faktor Glück erklären.
Nach der dritten Niederlage des FC Bayern in Folge wird mit der Kündigung von van Gaal gerechnet, doch die Vereinsbosse sind abgetaucht. Vermutlich suchen sie einem Nachfolger.