taz.de -- Spanisches Pokalfinale: Ronaldo köpft Real zum Titel

Knapp, aber verdient: Nach einem hochklassigen Endspiel gegen den FC Barcelona nimmt Real Madrid zum ersten Mal seit 18 Jahren wieder den spanischen "Königspokal" mit nach Hause.
Bild: Gewonnen: Die Real-Spieler Emmanuel Adebayor, Pepe und Ricardo Carvalho (von links) jubeln über den "Königspokal".

VALENCIA/MADRID dpa | Mit einem Traum-Kopfball in der Verlängerung hat Superstar Cristiano Ronaldo Real Madrid den ersten Sieg im spanischen Pokal seit 18 Jahren beschert. Im zweiten Teil des diesjährigen Klassiker-Marathons gegen den Erzrivalen FC Barcelona traf der portugiesische Ausnahmestürmer am Mittwochabend in der 103. Minute zum 1:0 Erfolg der Königlichen. Die deutschen Profis Sami Khedira und Mesut Özil feierten mit dem Triumph im "Copa del Rey" (Königspokal) ihren ersten Titel im Real-Trikot.

Nach hitzigem Beginn in die Partie mit einigen Fouls und der ersten Rudelbildung nach nicht einmal drei Minuten hatte Reals portugiesischer Superstar Cristiano Ronaldo die erste Tormöglichkeit. Nach 12 Minuten wurde der Angreifer von Mesut Özil schön freigespielt, verfehlte aus halbrechter Position allerdings das Barça-Tor. Auch Özils Schuss aus der Distanz (21. Minute) ging daneben.

Nach der Halbzeit dreht Barça auf

Doch erst nach dem Wechsel sahen die Zuschauer ein wirklich hochklassiges Match: War in den ersten 45 Minuten klar Real spielbestimmend, gab es nach dem Wechsel die Kontrolle aus der Hand. Der designierte spanische Meister Barcelona drehte nun auf und zeigte angeführt von Weltfußballer Lionel Messi zeitweise Traumkombinationen.

Iker Casillas, Real-Keeper und spanischer Nationaltorwart, musste innerhalb einer Minute gegen Messi und Pedro (75. Minute) retten und reagierte auch gegen Andres Iniesta (81. Minute) glänzend. Fast hätte eine Minute vor Schluss Angel di Maria den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Aus 17 Metern zog der Argentinier ab, Barcelonas Pokal-Torwart José Pinto lenkte den Ball mit sehr viel Mühe gerade noch über die Latte.

In der Verlängerung setzte dann Ronaldo das erste Ausrufezeichen - sein wuchtiger Kopfball sollte die Partie zugunsten Reals entscheiden. Kurz nach dem Tor wurde Khedira von Krämpfen geplagt ausgewechselt - und bekam von Trainer Mourinho mit Umarmung und Kopftätscheln ein Sonderlob.

Bei der Real-Feier zerbricht der Pokal

Wenig rühmlich dagegen: Wenige Stunden nach dem Finalsieg ist der Pokal bei den Jubelfeiern in Madrid offenbar zerbrochen. Durch eine Unachtsamkeit von Sergio Ramos fiel die Trophäe am frühen Donnerstagmorgen bei der Fahrt durch die Straßen der Hauptstadt vom Dach des Mannschaftbusses. Anschließend wurde der Cup von dem Fahrzeug überrollt. Bei der traditionellen Party mit den Fans am Cibeles-Brunnen in Madrid wurde er nicht präsentiert.

21 Apr 2011

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