taz.de -- Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha: Waffenruhe ausgehandelt

Nach sieben Tagen Gefechten an der Grenze haben sich Thailand und Kambodscha auf eine Waffenruhe geeinigt. 15 Menschen sind dabei ums Leben gekommen.
Bild: Eine thailändische Frau, die vor den Kämpfen geflohen ist.

PHANOM DOMGRAK dapd | Thailand und Kambodscha haben sich am Donnerstag auf eine Waffenruhe verständigt. Zuvor hatten sich die Streitkräfte der südostasiatischen Staaten sieben Tagen in Folge Gefechte an der gemeinsamen Grenze geliefert. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 15.

Der kambodschanische Regierungssprecher Phay Siphan sagte am Donnerstag, Kommandeure der Streitkräfte beider Länder hätten der Waffenruhe nach einem etwa 40-minütigen Treffen an der Grenze zugestimmt. Zudem sollten alle Grenzübergänge der betroffenen Region wieder geöffnet werden.

In der thailändischen Ortschaft Phanom Dongrak etwa 20 Kilometer von der Grenze entfernt waren noch am Donnerstagmorgen Explosionen zu hören gewesen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP berichtete. Die Kämpfe in der Region konzentrierten sich um die Tempelanlagen Ta Moan und Ta Krabey, die auf von beiden Seiten beanspruchtem Territorium liegen.

In der Region ist es seit 2008 immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen gekommen. Damals hatte der kambodschanische Tempel Preah Vihear aus dem 11. Jahrhundert gegen thailändische Einwände den Status eines Weltkulturerbes erhalten.

Experten vermuten hinter den Gefechten auch innenpolitisches Kalkül. In Thailand wird im Sommer gewählt, die Streitkräfte spielen nach einem Coup 2006 innenpolitisch eine prominente Rolle. Der thailändische Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva hatte angekündigt, bevor die Verteidigungsminister der Länder Gespräche führen könnten, müsste eine Waffenruhe vereinbart werden.

28 Apr 2011

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