taz.de -- Daten von Video-Spielefirma: Hacker-Angriff auf Sega
Nach Sony und Nintendo nun Sega: Hacker haben persönliche Daten von 1,3 Millionen Kunden des Videospiel-Anbieters Sega gestohlen. Sega reagiert mit höheren Sicherheitsmaßnahmen.
LONDON rtr/dapd | Die Serie spektakulärer Hacker-Angriffe auf internationale Konzerne reißt nicht ab: Diesmal stahlen Unbekannte die persönlichen Daten von 1,3 Millionen Kunden des japanischen Videospiel-Anbieters Sega, wie das Unternehmen am Sonntag einräumte. Es informierte seine Nutzert in einer E-Mail über den Datenklau
Die Internet-Angreifer verschafften sich Zugang zu einer Datenbank mit Namen, Geburtsdaten, E-Mail-Adressen sowie den verschlüsselten Passwörtern von Mitgliedern des Online-Spielenetzwerkes Sega Pass. Bankdaten seien nicht gefährdet, hieß es. Das Online-System wurde nach Angaben des japanischen Unternehmens vorübergehend vom Netz genommen.
Das Unternehmen entschuldigte sich bei den Nutzern und gelobte eine Verschärfung seiner Sicherheitsmaßnahmen. In den vergangenen Monaten hatten sich Hacker bereits Zugang zu den Datenbanken zahlreicher anderer Firmen wie Nintendo, Sony, und Citigroup verschafft. Der Angriff auf Sony war mit mehr als 100 Millionen betroffenen Kunden einer der größten Hacker-Angriffe überhaupt.
Die Hacker von Lulz Security, die unter anderem für den Sony-Angriff und die Lahmlegung der CIA-Website verantwortlich sein sollen, wiesen per [1][Twitter] zurück, auch für den Angriff auf Sega verantwortlich zu sein. In einem Tweet heißt es: "@Sega: Kontaktier uns. Wir wollen euch helfen, die Hacker zu zerstören, die euch angegriffen haben."
19 Jun 2011
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