taz.de -- Schüler- und Studentenproteste in Chile: Zehntausende demonstrieren

In mehreren chilenischen Städten gingen zehntausende Schüler und Studenten für bessere Bildung auf die Straße. Die Polizei setzte Tränengas ein, es kam zu über 100 Festnahmen.
Bild: Tränengas gegen Demonstranten: Ausschreitungen in Santiago.

SANTIAGO DE CHILE afp | In Chile haben am Donnerstag erneut tausende Schüler und Studenten für ein besseres Bildungswesen demonstriert. Fast 20.000 junge Menschen gingen in der Hauptstadt Santiago de Chile auf die Straße, um eine bessere Finanzierung der öffentlichen Schulen und Universitäten zu fordern.

Nach Angaben der Polizei wurden neun Polizisten leicht verletzt und 107 Menschen festgenommen, als sich einige der Teilnehmer am Ende der Demonstration Auseinandersetzungen mit den Ordnungshütern lieferten. Insgesamt sei der Protestmarsch aber friedlich verlaufen.

Es war die fünfte Protestveranstaltung dieser Art in zwei Monaten in Chile. Vor einer Woche waren rund 80.000 junge Menschen auf die Straße gegangen. Nach epd-Angaben wurde auch in weiteren Städten wie Valparaíso, Concepción und Talca demonstriert, zudem seien in ganz Chile über 270 Schulen besetzt, mehr als 100 davon in der Hauptstadt.

Die Demonstranten fordern unter anderem eine stärkere finanzielle Beteiligung des Staates an der Bildung sowie eine bessere Ausstattung der staatlichen Schulen. Diese bleiben gegenüber den renommierten Privatschulen, die sich nur ein Zehntel der Schüler leisten können, immer weiter zurück.

24 Jun 2011

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