taz.de -- Euro-Krise: Obama fordert Einigkeit

Währungsunion ist gut, gemeinsame Wirtschaftsregierung wäre besser: US-Präsident Obama hat die Euro-Länder aufgefordert, ihre Haushaltspolitik künftig besser zu koordinieren.
Bild: "Europa verfügt über keine gemeinsame Wirtschaftspolitik": US-Präsident Barack Obama.

WASHINGTON dpa | US-Präsident Barack Obama hat sich tief besorgt über mögliche globale Folgen der Euro-Krise geäußert. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa ruft er die Europäer zum entschlossenen Kampf auf. Im Kern gehe es darum, die Währungsunion durch eine abgestimmte Haushaltspolitik zu ergänzen. Besorgt äußerte er sich zu Italien und Spanien.

So lange die Euro-Krise "nicht gelöst ist, werden wir weiterhin Schwächen in der Weltwirtschaft sehen", sagte Obama. Weiter wies er auf grundsätzliche Probleme der Eurozone hin: "Europa hat derzeit zwar eine geeinte Währung, aber es verfügt über keine gemeinsame Wirtschaftspolitik. Und das schafft große Probleme."

Der US-Präsident forderte daher: "Letztlich müssen sich die großen Länder in Europa und deren politische Führer zusammenfinden und eine Entscheidung darüber fällen, wie sie die Währungsintegration mit einer effektiveren und abgestimmten Haushaltspolitik zusammenbringen."

Es ist das erste Mal, dass sich Obama derart besorgt über die seit Monaten anhaltende Euro-Krise äußert. Zwar sei derzeit Griechenland das größte Sorgenkind. "Das größere Problem aber ist es, was in Spanien und in Italien passiert, falls die Märkte diese beiden großen Märkte herausfordern", so der US-Präsident.

In den vergangen Wochen waren Bundeskanzlerin Angelas Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy kritisiert worden, sich nicht entschlossenen genug für eine Krisenlösung einzusetzen.

13 Sep 2011

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