taz.de -- Autofahrerin in Saudi-Arabien begnadigt: Keine Peitschenhiebe für Scheima

Zehn Peitschenhiebe sollte Scheima Dschastaniah dafür bekommen, sich hinters Steuer gesetzt zu haben. König Abdallah hat das Urteil jetzt zurückgenommen.
Bild: Verboten: Frau am Steuer in Saudi-Arabien.

RIAD afp | Der saudi-arabische König Abdallah hat eine wegen unerlaubten Autofahrens zu Peitschenhieben verurteilte Frau begnadigt. Das teilte Prinzessin Amira Tawil, die Frau eines Neffen des Monarchen, am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

"Dank Gott wurde die Geißelung von Scheima aufgehoben. Ein Dank an unseren geliebten König", schrieb sie. "Ich bin sicher, dass alle saudi-arabischen Frauen glücklich sein werden. Ich bin es", hieß es in der Botschaft weiter.

Scheima Dschastaniah war am Montag von einem Gericht in Dschiddah zu zehn Peitschenhieben verurteilt worden, weil sie gegen das Fahrverbot für Frauen verstoßen und sich hinter ein Steuer gesetzt hatte. In Saudi-Arabien regt sich seit langem Widerstand gegen die Regelung.

Das Urteil gegen Scheima erfolgte einen Tag nachdem König Abdallah die Verleihung des aktiven und passiven Wahlrechts an Frauen bei den Kommunalwahlen verkündet hatte. Das Dekret sieht zudem vor, dass Frauen zum Konsultativrat ernannt werden dürfen.

29 Sep 2011

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