taz.de -- Aufstrebende Raumfahrtnation: China schießt sich ins All
Der rote Drache greift nach dem Weltraum: Während andere Raumfahrtnationen zurückschrauben, schoss China nun die erste Komponente einer zukünftigen Raumstation ins All.
PEKING dpa/dapd | China hat am Donnerstag ein Raummodul ins All geschossen. Es soll Andockmanövern und Tests für die Entwicklung einer eigenen chinesischen Raumstation dienen. Eine Rakete vom Typ "Langer Marsch 2FT1" mit dem "Tiangong 1" (Himmelspalast) genannten Modul an Bord hob erfolgreich vom Raumfahrtzentrum in Jiuquan am Rande der Wüste Gobi in Nordwestchina ab.
Anfang November wird das unbemannte Raumschiff "Shenzhou 8" folgen, um beim ersten chinesischen Rendezvous im All Andockmanöver zu üben. Die 8,5 Tonnen schwere Testplattform soll nächstes Jahr auch von Astronauten angeflogen und als experimentelle Mini-Raumstation genutzt werden. Die Besatzung soll dann bis zu einem Monat im All bleiben. China will um 2020 eine richtige Raumstation mit einem Gewicht von rund 60 Tonnen bauen.
Der ursprünglich für Anfang des Monats geplante Start des Moduls musste zunächst verschoben werden, weil am 18. August eine Rakete eines ähnlichen Typs aus der Familie "Langer Marsch" abgestürzt war. Es war der erste Fehlschlag einer solchen Rakete seit 15 Jahren.
Nachdem der Fehler im Kontrollsystem der kleinen Steuerungsraketen entdeckt worden war, wurde die Rakete für "Tiangong 1" entsprechend verbessert. Staats- und Parteichef Hu Jintao verfolgte den Start im Pekinger Kontrollzentrum.
29 Sep 2011
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