taz.de -- Australische Städte verklagen Ratingagentur: Millionen Miese statt Triple-A
Über zehn Millionen Euro Verlust mit AAA-Papieren: Weil Standard & Poor's Finanzpapiere falsch bewertet haben soll, haben australische Kommunen die US-Ratingagentur verklagt.
4 Oct 2011
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Aus Versehen stufte die Rating-Agentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit Frankreichs herab. Die Politik will jetzt die Rating-Agenturen doch regulieren.
Die Ratingagentur Fitch droht damit, die Bonität der Top-Geldinstitute herabzustufen. Darunter: Morgan Stanley, Goldman Sachs und die Deutsche Bank.
Standard & Poor's würde bei einer Einführung von gemeinsamen Anleihen der Eurostaaten das Rating des schlechtesten Mitglieds vergeben. Auch Deutschland wäre wie Griechenland.
Die Regierung will 2012 weitere 10 Milliarden Euro sparen. Das soll die Ratingagenturen beeindrucken. Noch wird die Kreditwürdigkeit mit AAA bewertet.
Die Investoren ignorieren einfach, dass die Ratingagentur Moody's Japan heruntergestuft hat. Mit Grund: Dort winken Gewinne, die es in Deutschland nicht gibt.
Standard & Poors und Moodys machen 80 Prozent der weltweiten Ratingumsätze. Beide Agenturen haben zum Teil dieselben Besitzer – ein Oligopol mit Fantasierenditen.
Die Ratingagentur Standard & Poor's bekommt einen neuen Boss: ausgerechnet einen Banker. Mit der Herabstufung der Bonität der USA durch S&P hat der Wechsel nichts zu tun.