taz.de -- Hochwasser in Thailand: Bewohner behindern Dammbau
Das Hochwasser in Thailand gefährdet zunehmend auch das Geschäftszentrum von Bangkok. Teile der Thammasat-Universität stehen schon zwei Meter unter Wasser.
BANGKOK dpa/dapd | Das Hochwasser in Thailand rückt immer näher an die Innenstadt der Hauptstadt Bangkok heran: In der Nacht zum Montag warnte die Stadtverwaltung Anwohner von sechs Bezirken vor bis zu 80 Zentimeter hohen Überschwemmungen. Es gebe keine Garantie, dass die aufgebauten Dämme halten, teilte das Krisenzentrum nach Angaben der Lokalpresse mit. Der Bezirk Bang Sue liegt nur noch etwa zehn Kilometer vom Geschäftszentrum der Zwölf-Millionen-Metropole entfernt.
Rund 3.500 Hochwasseropfer müssen nördlich von Bangkok zum zweiten Mal vor den Überschwemmungen flüchten: Ein Campus der Thammasat-Universität, der Flüchtlinge aufgenommen hatte, stand am Montag zwei Meter unter Wasser.
Die Leute würden im Laufe des Vormittags mit Bussen in ein anderes Auffanglager gebracht, sagte der Rektor der Universität nach Angaben der Bangkok Post. Auf dem Campus fielen Strom und Wasserzufuhr aus.
Nach Zusammenstößen mit verärgerten Anwohnern hat die Regierung den Zugang zu allen Flutbarrieren verboten. In einigen Regionen nördlich von Bangkok hatten aufgebrachte Einwohner versucht, den Dammbau, der Bangkok besser schützen soll, zu behindern. Sie fürchten, dass das Wasser aus ihren eigenen überschwemmten Straßen und Feldern deshalb langsamer abläuft.
Das Hochwasser hat am Montag auch die Gegend rund um den früheren internationalen Flughafen von Bangkok im Norden der Stadt erreicht. Eine Straße war überschwemmt, eine Spur blieb aber weiterhin passierbar. Die Flüge verkehrten zunächst noch ohne Verzögerungen.
24 Oct 2011
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