taz.de -- USA fordern Anerkennung der Wahl: Liberias Präsidentin wiedergewählt
Die liberianische Präsidentin hat nach der Auszählung fast aller Stimmen 90 Prozent bekommen. Ihr Herausforderer hatte ihr zurvor Wahlbetrug vorgeworfen.
WASHINGTON afp | Die USA haben eine Anerkennung des Wahlergebnisses der umstrittenen Präsidentenwahl in Liberia gefordert. Die Liberianer "aller politischen Richtungen" sollten das Ergebnis "friedlich akzeptieren", sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Donnerstag.
Amtsinhaberin Ellen Johnson Sirleaf hatte die Präsidentschaftswahl in der zweiten Runde erwartungsgemäß gewonnen, nachdem ihr Herausforderer Winston Tubman ihr in der ersten Runde Wahlbetrug vorgeworfen, seine Kandidatur zurückgezogen und zu einem Boykott der Wahlen aufgerufen hatte. Der US-Außenamtssprecher sagte dazu, die USA seien über die Entscheidung Tubmans "enttäuscht".
Sirleaf, die dieses Jahr den Friedensnobelpreis erhält, kam nach Auswertung der Ergebnisse aus den meisten Wahllokalen auf 90,8 Prozent der Stimmen. Trotz seines Rückzugs hatte bei dem Urnengang vom Dienstag Tubmans Name auf den Stimmzetteln gestanden.
Er kam auf 9,2 Prozent. Während die Wähler in der ersten Runde Schlange gestanden hatten, war die Wahlbeteiligung im zweiten Durchgang mit nur 37,4 Prozent sehr niedrig.
11 Nov 2011
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