taz.de -- Facebook an die Börse: Bis zum Platzen
Facebook will im kommenden Jahr an die Börse gehen, meldet eine US-Zeitung: Das soziale Netzwerk soll stattliche 100 Milliarden Dollar wert sein.
Jetzt soll also abgemolken werden: Facebook, so meldet das Wall Street Journal, plant zwischen April und Juni 2012 den Börsengang. 100 Milliarden US-Dollar soll das Unternehmen wert sein.
Eine gigantische Zahl. Besonders, wenn man bedenkt, dass die Firma von dem lockigen Badelatschenträger Mark Zuckerberg ja eigentlich nicht viel mehr besitzt als ein paar Serverfarmen, ein bisschen Software und ein paar innovative Ideen. Ach so - und natürlich jede Menge privater und privatester Echtzeitdaten über seine 800 Millionen aktiven Nutzer weltweit.
Im Grunde sind sie es, die jetzt zu Geld gemacht werden - das ist genau die Gefahr, über die im Zusammenhang mit Facebook nun schon seit Jahren herumgeunkt wurde: Wenn das soziale Netzwerk derart hoch - und aus Sicht vieler Analysten überbewertet - an die Börse geht, dann geraten Firmenchef Mark Zuckerberg und die Seinen unter Druck.
Wollen sie ihren Anlegern beweisen, dass Facebook tatsächlich 25-mal so viel wert ist, wie es derzeit im Jahr erwirtschaftet, dann bedeutet das, mehr aus dem zu machen, was man hat. Also bestimmt: mehr und penetrantere Werbung für die Nutzer. Und ebenfalls nicht ganz unwahrscheinlich: den Verkauf von Nutzerdaten.
Facebook hat bereits eindrücklich unter Beweis gestellt, wie frech sich so etwas umsetzen lässt - mit dem geräuschlosen Ändern der Nutzer-AGB. Ebenso, wie die User gezeigt haben, was sie so alles mit sich machen lassen: Nicht dabei sein will ja schließlich auch keiner.
29 Nov 2011
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