taz.de -- FIFA streitet mit Brasilien: "Der Alkohol ist Teil der WM"

Beim Bier hört für den Fußball-Weltverband der Spaß auf. FIFA Genralsekretär Valcke verlangt von WM-Gastgeber Brasilien die Erlaubnis zum Bierverkauf im Stadion.
Bild: Trockenheit auf den Rängen: WM-Gastgeber Brasilien möchte im Maracana-Stadion in Rio kein Bier verkaufen.

RIO DE JANEIRO dpa | Für den Fußball-Weltverband FIFA ist das Recht auf Bierverkauf während der WM 2014 in Brasilien nicht verhandelbar. Die FIFA habe schon viele Zugeständnisse bei den Verhandlungen rund um das WM-Rahmengesetz gemacht.

Sie sei auch bereit, in Brasilien 300 000 Tickets der günstigeren Preis-"Kategorie 4" etwa für Senioren und Schüler sowie rund 100 000 Gratis-Tickets unter anderen für Indigene und Empfänger der Familiensozialhilfe zu reservieren, sagte FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke am Mittwoch in Rio de Janeiro.

Aber bei der Forderung nach Bierverkauf in den Stadien durch den WM-Sponsor Budweiser werde es keine Abstriche geben. "Der Alkohol ist Teil der FIFA-WM. Darüber verhandeln wir nicht. Das (WM-)Gesetz muss eine Bestimmung enthalten, wonach wir das Recht haben, Bier zu verkaufen, keine "Caipirinha", sondern nur Bier", betonte Valcke im Gespräch mit Auslandskorrespondenten in Rio de Janeiro.

Der Top-Funktionär zeigte sich irritiert darüber, dass das Gesetz ("Lei Geral da Copa") noch immer in der Warteschleife hängt. Schließlich sei die WM an Brasilien auf Basis einer vom damaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva unterschriebenen Vereinbarung vergeben worden, die alle Garantien abdecke.

In Brasilien ist Alkohol im Stadion verboten

"Wir verhandeln seit 2007, haben jetzt das Jahr 2012 und es wird Zeit, dass wir das Thema beenden. Die WM ist schon morgen, und wir diskutieren noch immer etwas, was vor fünf Jahren vereinbart und unterschrieben wurde", sagte Valcke. Bis zur Verabschiedung des WM-Gesetzes kann es aber noch dauern.

Strittig ist vor allem, ob zur WM das Alkoholverbot in den Stadien aufgehoben wird. Der Entwurf muss zunächst in einem Sonderausschuss des Abgeordnetenhauses und dann im Plenum entschieden werden. Dann muss der Senat abstimmen und Präsidentin Dilma Rousseff noch unterschreiben.

19 Jan 2012

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