taz.de -- Stuttgart 21: 30 Bäume gehäckselt, 28 Anzeigen

In der Nacht wurde für das umstrittene Bauprojekt Stuttgart 21 eine Reihe von Bäumen gefällt. Eine Demonstration von 250 S21-Gegnern verlief friedlich.
Bild: Stuttgart, nachts: Polizisten holen einen Demonstranten vom Bagger.

STUTTGART dpa | Die Baumfällarbeiten für das Bahnprojekt Stuttgart 21 am Wagenburgtunnel sind am frühen Sonntagmorgen beendet worden. Bis etwa 5.45 Uhr habe die zuständige Firma gut 30 Bäume gehäckselt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Danach seien Arbeiter und Polizei wieder abgerückt.

Am Samstagabend hatten gut 250 Gegner des Bahnprojekts gegen die Aktion protestiert. Einige gelangten hinter die Absperrung der Polizei. Viele Demonstranten verließen das Gelände aber angesichts des Regens und niedriger Temperaturen freiwillig.

Zwei Projektgegner besetzten nach Polizeiangaben Baumfällmaschinen. Einer kletterte von sich aus herunter, den anderen mussten Spezialkräfte der Polizei von einer fahrbaren Baumschere holen. Die beiden wurden vorläufig festgenommen. Insgesamt werde gegen 28 Menschen Anzeige erstattet, so der Sprecher.

Das gut 2500 Quadratmeter große Gelände wird nach Angaben der Bahn gebraucht, um eine Baustelle für den neuen Fildertunnel einzurichten. Die 9,5 Kilometer lange Strecke soll den geplanten Stuttgarter Tiefbahnhof unter anderem mit dem neuen Bahnhof Flughafen/Messe verbinden. Die Bäume im Mittleren Schlossgarten waren von den Fällarbeiten in der Nacht nicht betroffen.

22 Jan 2012

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