taz.de -- Rekordergebnis für GM: Vom Krisenkind zum Milliardär

Der amerikanische Autobauer General Motors kann für 2011 einen Gewinn von rund acht Milliarden Dollar verbuchen. Soviel Geld hat der Mutterkonzern von Opel noch nie eingestrichen.
Bild: Acht Milliarden Euro wandern für 2011 bei GM in die Unternehmenskasse.

NEW YORK dpa | Dem US-Autobauer General Motors (GM) ist ein steiler Aufstieg aus der Krise gelungen. Laut einem Zeitungsbericht wird der Mutterkonzern von Opel für das vergangene Jahr einen Gewinn von rund acht Milliarden US-Dollar ausweisen, wenn er am 16. Februar die Bilanz veröffentlicht.

Dies wäre ein Rekordergebnis in der mehr als 100-jährigen Unternehmensgeschichte, schreibt das Wall Street Journal in seiner Online-Ausgabe am Montag mit Verweis auf Personen, die die Zahlen gesehen haben. Zudem nähere sich der Autohersteller, der vor rund drei Jahren noch kurz vor dem Aus gestanden hatte, dem Ziel der Zehn-Milliarden-Marke.

Dass der Konzern seinen Gewinn im vergangenen Jahr fast verdoppeln konnte, lag dem Bericht zufolge unter anderem an den starken Verkäufen in China und dem hohen Gewinnbeitrag aus Nordamerika. Auf dem Heimatmarkt habe der US-Autobauer die Kosten stark gesenkt und zuletzt merklich höhere Preise erzielt. Das Europa-Geschäft mit den Marken Opel und Vauxhall dürfte dagegen weiter verlustreich geblieben sein.

Als weiteres Ziel hat sich der Konzern eine höhere Rentabilität gesetzt. Die Marge solle von derzeit rund sechs Prozent auf zehn Prozent steigen, sagte Finanzvorstand Daniel Ammann zuletzt. Dafür nimmt General Motors auch einen Rückgang bei den Verkaufszahlen und damit beim Marktanteil in Nordamerika in Kauf.

6 Feb 2012

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