taz.de -- Justin Bieber zum 18.: Veraltet
Justin Bieber ist nun 18 Jahre alt. Droht dem Teenie-Idol mit der Wischmopp-Frisur, das jetzt kein Teenie mehr ist, der Karriereknick? Er braucht neue Vorbilder.
Er war einer von ihnen. Bis jetzt. Heute wird Justin Bieber 18, volljährig also, und entfernt sich ohne sein Zutun von den 13-jährigen Fans, die das Teenie-Idol Bieber dafür lieben, dass er selbst Teenie ist und keiner von den Erwachsenen, die sie sowieso nicht verstehen.
Die Tage dieser Liebe sind gezählt, man sieht es auf Biebers Kopf: Schon vor einem Jahr ist die berühmte Wischmoppfrisur, die natürlich auch niemand über 20 verstanden hat, einem kürzeren, erwachseneren Schnitt gewichen. Er wolle weg vom Bubi-Image, sagte Bieber mal; wenn er weiter Platten und Konzertkarten verkaufen will, hat er auch keine andere Wahl. Denn nachwachsende Teenies haben nachwachsende Idole, und seine jetzigen Fans werden ebenfalls älter und entdecken irgendwann ihr Interesse für gute Musik.
Sie zu halten und natürlich neue Fans zu gewinnen, ist die größte Herausforderung für aus ihrer Rolle rauswachsende Teeniestars. Das Umschalten von Projektionsfläche auf Künstler gelingt aber den wenigsten, die Liste der Gescheiterten, die nie über den Absturz from hero to zero hinwegkommen, ist lang.
Michael Jackson, Biebers Idol, hat das geschafft. Musik und Fans sind erwachsen geworden, er selbst ist Kind geblieben. Das Ende der Geschichte ist bekannt. Dem Peter Pan des Pop nachzueifern ist – kleiner väterlicher Rat – wohl nicht die beste Idee.
1 Mar 2012
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