taz.de -- Frist für griechischen Schuldenschnitt endet: Endspiel in Athen

Die Besitzer hellenischer Staatsanleihen können sich bis Donnerstag melden, um einen Forderungsverzicht zu erklären. Das Finanz-ministerium rechnet mit einer Zustimmungsquote von 75 Prozent.
Bild: Möge Athenes Weisheit auch die zornigen Anleger treffen: Die griechische Regierung hofft einen Schuldenschnitt.

ATHEN dpa | In Griechenland werden die Stunden bis zum Ende der Zustimmungsfrist für den Schuldenschnitt gezählt. Bis zum späten Donnerstagabend können sich Halter griechischer Staatsanleihen melden, falls sie sich am Forderungsverzicht beteiligen wollen.

Der Ausgang bleibt weiter ungewiss. Nach Einschätzung griechischer Experten mit guten Kontakten zum Finanzministerium soll die Zustimmungsquote bei 60 Prozent liegen.

Ein Mitarbeiter des Finanzministeriums sagte, man sei sich sicher, dass am Ende mehr als 75 Prozent zusammenkämen. „Optimismus für den erfolgreichen Abschluß des Schuldenschnitts“, titelte die Athener Zeitung Ta Nea.„Optimismus, dass der Schuldenschnitt am Abend unter Dach und Fach sein wird“, hieß es beim Boulevardblatt Ethnos.

Als fast sicher galt in Athen jedoch, dass die eigentlich angestrebte Zustimmung von mehr als 90 Prozent nicht erreicht werden könne. Für diesen Fall wird damit gerechnet, dass Athen Umschuldungsklauseln (CAC) aktiviert, die die Gläubiger zum Forderungsverzicht zwingen. Ein entsprechendes Gesetz hatte das Parlament in Athen im Februar beschlossen.

Das Finanzministerium in Athen plant, die Ergebnisse am Freitagmorgen zu veröffentlichen. Am Freitagnachmittag wollen die Euro-Finanzminister in einer Telefonkonferenz beraten. Dabei wollen sie das Anfang März prinzipiell gebilligte 130-Milliarden-Hilfspaket endgültig freigeben, unter der Voraussetzung, dass der Schuldenschnitt klappt.

8 Mar 2012

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