taz.de -- was fehlt ...: ... Familienpolitik
Das katastrophale Wahlergebnis der Liberalen zeigt, nicht mal auf den erweiterten Verwandtenkreis konnte sich die FDP verlassen. Insgesamt kam man auf 5.873 Stimmen.
Mann, ist das bitter. Nicht mal alle Familien haben die Liberalen im Saarland geschlossen hinter sich gebracht. Da ist die Überzeugungsarbeit im Verwandtenkreis aber gründlich schiefgegangen. Die FDP kam zwischen Saar und Blies auf verschwindende 1,2 Prozent. In harten Zahlen sind das – addiert man alle drei Wahlkreise – 5.873 Stimmen (tagesschau.de).
Auf jedes Parteimitglied (insgesamt sind es 1.500) kommen somit 3,9 Kreuze auf dem Stimmzettel. Kurzum: nur der engste Familienkreis war beim sonntäglichen Frühschoppen oder Kaffeekränzchen noch zum Mitleidsvotum zu bewegen. Die restlichen Gäste hingegen nahmen Schnittchen und Kuchen gerne mit, wählten aber die Konkurrenz.
Der designierte FPD-Generalsekretär Patrick Döring kündigte dann auch siegessicher an, man müsse in Zukunft „Wählerstimmen mobilisieren“. Schlecht ist die Idee nicht. Der Begriff ist ja neutral formuliert. Allerdings bleibt die Frage: Wenn das nicht mal bei Oma, Onkel oder Schwester klappt, bei wem dann. (jsch)
26 Mar 2012