taz.de -- Facebook-Börsengang: Zuckerberg sagt der Wallstreet hallo
Investoren scharen sich um ihn: Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Zum Auftakt seiner Werbetour für den geplanten Börsengang von Facebook erschien er Turnschuhen.
NEW YORK dpa/rtr | Die heiße Phase beim Börsengang von Facebook hat begonnen. Für das Management des weltgrößten sozialen Netzwerks gilt es, die Profi-Anleger vom Kauf der nicht gerade billigen Aktien zu überzeugen.
Firmengründer Mark Zuckerberg ließ sich persönlich zum Auftakt der sogenannten „Roadshow“ in der Finanzmetropole New York blicken. In den kommenden Tagen reist die Facebook-Führungsriege nun quer durch die USA, um potenzielle Investoren zu treffen.
Der Begründer des weltweit größten sozialen Netzwerks stellte in Kapuzenpullover und Turnschuhen sein Unternehmen im Sheraton Hotel in Midtown Manhattan vor. Die Preisspanne für die Aktien sollen laut Börsenprospekt zwischen 28 und 35 Dollar liegen. Beim höchsten Ausgabepreis würde der Konzern damit mit knapp 100 Milliarden Dollar bewertet. Bereits am 18. Mai könnte alles perfekt sein.
Rund 600 Investoren warteten nach Angaben des US-Fernsehsenders CNBC im großen Saal des Hotels auf die Delegation aus dem Silicon Valley. Dabei herrschte höchste Sicherheitsstufe. Teilnehmer berichteten gegenüber US-Medien von langen Schlagen an der Einlasskontrolle, und von Sicherheitsleuten, die sie aus dem Saal noch bis zur Toilette begleitet hätten.
Heißester Börsengang des Jahres
Facebook gilt mit erwarteten Einnahmen bis zu 12 Milliarden Dollar als der heißeste Börsengang des Jahres. Wenn es Facebook gelingt, seine Aktien zum Maximalpreis von 35 Dollar das Stück loszuschlagen, wäre das gesamte Unternehmen satte 96 Milliarden Dollar wert. Bei dem Börsengang wird wie üblich nur ein Bruchteil der vorhandenen Aktien verkauft; die meisten verbleiben bei den Alteigentümern wie Mark Zuckerberg.
Der Facebook-Börsengang ist der größte eines Internetunternehmens überhaupt - noch deutlich größer als der von Google im Jahr 2004, als die Einnahmen 1,7 Milliarden Dollar betrugen und die Gesamtbewertung bei 23 Milliarden Dollar lag. Heute ist der Suchmaschinenprimus rund 200 Milliarden Dollar wert. Die Haupteinnahmequelle von Facebook und Google ist die Werbung. Für Investoren ist Facebook wegen seiner gut 900 Millionen Nutzer interessant.
Nächste Station auf der „Roadshow“ ist Boston, bevor es dann nach Informationen des US-Magazins „Forbes“ unter anderem nach Chicago, Denver und nochmals nach New York geht. Auch im Silicon Valley hat Facebook mögliche Investoren zu Infoveranstaltungen eingeladen. Mit dem Start des Handels der Aktie an der Technologiebörse Nasdaq wird für für den 18. Mai gerechnet.
8 May 2012
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