taz.de -- Skandalspiel gegen Düsseldorf: Hertha legt Einspruch ein

Ein regulärer Spielbetrieb sei im Relegations-Rückspiel gegen Fortuna Düsseldorf nicht möglich gewesen, sagt Hertha BSC. Jetzt entscheidet ein Sportgericht, ob das Spiel gewertet wird.
Bild: „Mit einem sportlichen Geschehen hatte dies nichts mehr zu tun“, klagt der Hertha-Manager.

BERLIN dpa | Hertha BSC legt beim Deutschen Fußball-Bund Einspruch gegen die Wertung des Relegations-Rückspiels bei Fortuna Düsseldorf ein. Dies gab der Berliner Club am Mittwoch bekannt.

„Ein regulärer Spielbetrieb war für uns nicht mehr möglich“, begründete Manager Michael Preetz diesen Schritt, „mit einem sportlichen Geschehen hatte dies nichts mehr zu tun.“ Es gehe darum, dass die „irregulär zustande gekommene Spielwertung“ aufgehoben werde.

Über den Einspruch und damit auch den Aufstieg der Düsseldorfer entscheidet nun das DFB-Sportgericht. Bis Freitag, 24.00 Uhr, muss dafür eine schriftliche Begründung beim Verband eingehen. Der DFB-Kontrollausschuss hat bereits Ermittlungen aufgenommen.

Die Partie war am Dienstag unter skandalösen Umständen zu Ende gegangen. Weil Fortuna-Anhänger schon vor dem Abpfiff den Rasen stürmten, musste Schiedsrichter Wolfgang Stark das Spiel für rund 20 Minuten unterbrechen. Sportlich hatte Düsseldorf mit dem 2:2 die Rückkehr in die Bundesliga geschafft.

16 May 2012

ARTIKEL ZUM THEMA

Referee Stark erhebt schwere Vorwürfe: „Du feiges Schwein“

Wolfgang Stark, Schiedsrichter im Relegationsrückspiel, belastet mit seiner Aussage vor dem DFB-Sportgericht mehrere Hertha-Profis schwer. Er spricht von einer „Hetzjagd“.

Schiri hat Hertha-Spieler angezeigt: Faust gegen Stark

Laut einem Boulevardblatt hat der Schiedsrichter des Relegationsrückspiels, Wolfgang Stark, den Hertha-Profi Lewan Kobiaschwili angezeigt. Er soll den Referee geschlagen haben.

Nachspiel der Relegation: Die Repressionsschraube quietscht

Die Düsseldorfer Rasenparty landet vor dem Sportgericht. Rufe nach neuen Wegen gegen Fangewalt werden laut. Die Justiz hat nur noch wenig Spielraum nach oben.

Kolumne Press-Schlag: Öffentlichkeit außer Kontrolle

Der Skandal ist nicht das „Skandalspiel“ zwischen Düsseldorf und Hertha, sondern das mediale Gedöns danach. Was ist schlimm an einem Platzsturm feiernder Fans?

Fortuna vs. Hertha: Sicherheitskräfte befürchteten „Blutbad“

Entsetzen auf allen Seiten: Düsseldorf versteht nicht, warum so lange nachgespielt wurde und Hertha versteht nicht, warum überhaupt weitergespielt wurde.