taz.de -- Kommentar JUB-Präsident: Ein Mann fürs Ende

Mit Hans-Otto Peitgen wird ein als Unternehmer weitgehend gescheiterter Mathematiker Chef der weitgehend gescheiterten Privat-Uni: Ein Aufbruchssignal ist das nicht.
Bild: Schön ist so ein Bachelorhut, Jubheidi, jubheida!

Glaubt eigentlich irgend jemand noch an eine Zukunft der öffentlich finanzierten privaten Jacobs University of Bremen? Es fällt schwer, die Neubesetzung ihres Präsidentenstuhls der JUB als Signal in diese Richtung zu deuten.

Denn mit Hans-Otto Peitgen holt sich das scheinprivate Wissenschaftsunternehmen – das stets vom Wirtschaftssenator gefördert wurde – einen an der Börse gescheiterten Wissenschaftsunternehmer in die Führung. Dass der bald nach dem Amtsantritt die Altersgrenze als Hochschullehrer erreicht, gibt Aufschluss über die Größe der Zukunft, die sich mit ihm gestalten lässt.

Kalkuliert das Kuratorium wirklich nur noch so kurzfristig? Oder hätte sich kein jüngerer Professor auf dieses Abenteuer eingelassen? Immerhin könnte man sich mit der Rettung von Deutschlands einziger Privat-Uni ein 1a-wissenschaftspolitisches Profil verschaffen!

Doch dafür ist die Aufgabe wohl zu aussichtslos: Die Jacobs-Millionen tröpfeln bis 2017 aus. Die Inflation frisst jetzt schon an ihnen herum. Zudem waren die Bedingungen für den Millionen-Scheck des Kaffee-Krösus schon in glücklicherer Zeit für die JUB unerfüllbar. Und dem Nachfolger des finanziell erfolglosen Joachim Treusch ist bislang auch nur die Idee gekommen, mehr Geld von Bremen zu fordern. Nein, ein Aufbruch klingt anders.

12 Jun 2012

AUTOREN

Benno Schirrmeister

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