taz.de -- was fehlt ...: ... Abingdoni

Auf den Galápagos-Inseln herrscht Trauer unter den 2.000 Riesenschildkröten. Ihr Anführer „Lonesome George“ starb ohne Nachfahren zu hinterlassen.
Bild: Paradies? Weltweit werden Flächen mit Stickstoff überdüngt, den viele Lebewesen nicht vertragen.

2.000 Riesenschildkröten trauern: Lonesome George ist tot. Einsam, alle Viere von sich gestreckt fand ihn sein Pfleger auf dem Weg zum Wasserloch auf der Insel Santa Cruz. Damit kann der Geochelone nigra abingdoni von der Liste der Spezies gestrichen werden. George war der letzte Vertreter dieser Unterart der Geochelone nigra, der Galápagos-Riesenschildkröte.

Die Ursachen des Todes sind noch ungeklärt. Da George nur 100 Jahre alt wurden, untersuchen Experten derzeit die Ursache für das verfrühte Ableben. Lonesome George war ein Einzelgänger. Auf Zwangspaarung mit weiblichen Riesenschildkröten hatte er keine Lust, weswegen er keine Nachfahren hinterließ. (afp/akr)

25 Jun 2012

ARTIKEL ZUM THEMA

Kommentar Bedrohte Tierarten: Die Lonesome-George-Formel

Der einsame George hat Potenzial: Der Tod der letzten Pinta-Schildkröte des Planeten gemahnt, dass der Erhalt der Lebensgrundlagen Dringlichkeit hat.

Schutz der Artenvielfalt: Die Natur bekommt einen Preis

Zahlreiche Schutzgebiete konnten das Verschwinden von Tieren und Pflanzen bislang nicht stoppen. Laut WWF sterben allein im Regenwald stündlich drei Arten aus.

Verschwindende Tierarten: Die Letzten ihrer Art

Der WWF rechnet mit weltweit 30 Millionen Arten, von denen 1,7 Millionen bekannt sind. Das Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung geht von 13 Millionen aus.