taz.de -- Verwaltungsrat von Facebook: Jetzt auch mit Dame
Managerin Sheryl Sandberg steigt in den wichtigen Verwaltungsrat von Facebook auf. Die 42-Jährige, die für den Aufbau des Werbegeschäfts zuständig ist, ist die erste Frau im Gremium.
NEW YORK dapd/dpa | Die Nummer zwei bei Facebook, Sheryl Sandberg, baut ihre Macht im Sozialen Netzwerk aus. Die fürs Tagesgeschäft zuständige Managerin und rechte Hand von Firmenchef Mark Zuckerberg ist nun auch in den wichtigen Verwaltungsrat eingezogen. Dies ist das höchste Firmengremium.
„Sheryl hat mir als ein Partner bei der Führung von Facebook zur Seite gestanden“, begründete Zuckerberg am Montag die Berufung. „Sie ist zentral für unser Wachstum und unseren Erfolg über die Jahre hinweg gewesen.“ Ihre Erfahrung habe sie zu einer natürlichen Kandidatin für den Verwaltungsrat gemacht.
Sandberg wurde 2008 von Google abgeworben, um leitende Geschäftsführerin von Facebook zu werden. Sie gilt hinter Gründer Mark Zuckerberg als Nummer Zwei des Unternehmens. Die am Montag bekanntgegebene Berufung der 42-Jährigen in den Verwaltungsrat hat vor allem symbolischen Charakter, da Zuckerberg durch seine Aktienmehrheit Facebook und den Verwaltungsrat kontrolliert.
Sandberg ist die erste Frau in dem nun auf acht Köpfe anwachsenden Gremium. Neben Zuckerberg sitzen im Verwaltungsrat unter anderem Netflix-Chef Reed Hastings, die Unternehmer Marc Andreessen, James Breyer und Peter Thiel und der Washington Post-Vorstandsvorsitzende Donald Graham. Vor dem Börsengang des Unternehmens im Mai waren Rufe laut geworden, auch Frauen in den Verwaltungsrat zu holen.
Sandberg war maßgeblich für den Aufbau des Werbegeschäfts bei Facebook zuständig. Zudem tritt sie in der Öffentlichkeit häufig als das Gesicht des Unternehmens auf, während Zuckerberg gerne im Hintergrund bleibt. Die 42-Jährige sitzt auch im Verwaltungsrat von Walt Disney und der internationalen Organisation Women for Women International, die sich für Frauenrechte einsetzt.
26 Jun 2012
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Streit beendet, Allianz geschmiedet: Facebook und Yahoo haben ihren Patentstreit beigelegt und wollen diese künftig gemeinsam nutzen. Werbetreibende dürfte das freuen.
Die Tourismusbüros von vielen Städten betreiben Facebook-Seiten, die nach der Stadt benannt sind. Facebook besteht nun darauf, dass deutlich wird, welche Institution dahinter steckt.
Künftig sollen Facebook-Nutzer selbst entscheiden dürfen, ob sie in „gesponserter“ Werbung vorkommen. Facebook zahlt für die Einigung außerdem rund 20 Millionen Dollar.
Mit Social Media Managern versuchen Unternehmen Shitstorms abzuwehren – und die Reichweite sozialer Netzwerke zu nutzen. Doch so richtig souverän sind sie noch nicht.
Facebook übernimmt ein Start-Up, das Gesichter scannt. Face.com durchsucht Fotoalben und Freundeslisten – Datenschützer kritisieren Facebooks Gesichtserkennung generell.
270 Millionen Facebook-Nutzer hätten über die Nutzungsbedingungen abstimmen müssen, um ein verbindliches Votum zu erreichen. Dieses Ziel wurde klar verfehlt.
Immer feste drauf: Erst wurde Facebook als Eindringling in die Privatsphäre kritisiert, dann als Loser an der Börse. Nun wenden sich auch noch die Nutzer ab.