taz.de -- Ägyptens Ex-Präsident wieder im Gefängnis: Kritiker vermuten Taktik
Der ägyptische Ex-Präsident Husni Mubarak ist wieder zurück in die Gefängnisklinik gebracht worden. Nach einem Schlaganfall war er in ein Militärkrankenhaus verlegt worden.
KAIRO dapd | Nach mehrwöchiger Behandlung in einem namhaften Militärkrankenhaus ist der ägyptische Expräsident Husni Mubarak am Montag zurück in ein Gefängnis verlegt worden, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Der 84-Jährige war im Juni kurz nach seiner Verurteilung zu einer lebenslangen Haftstrafe in das Militärkrankenhaus eingeliefert worden. Damals hieß es, er sei nach einem Schlaganfall dem Tode nahe.
Am Montag ordnete Generalstaatsanwalt Abdel Maguid Mahmud laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur MENA die Rückverlegung Mubaraks an, da sich dessen Gesundheitszustand gebessert habe.
Kritiker werteten den Schritt indes als Versuch, Skeptiker zu beruhigen, die mutmaßten, Anhänger Mubaraks hätten seine Erkrankung übertrieben dargestellt, um komfortablere Haftbedingungen zu erreichen.
Ein Assistent des Generalstaatsanwalts sagte laut MENA, ein Ärzteausschuss habe Mubarak untersucht und festgestellt, dass er bei guter Gesundheit sei und es keine medizinische Rechtfertigung dafür gebe, ihn im Militärkrankenhaus zu behalten.
Aus Sicherheitskreisen verlautete, ein Krankenwagen habe Mubarak unter Bewachung zurück ins Kairoer Gefängnis Torah gebracht.
Der Expräsident wurde Anfang Juni zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, weil er während des gegen ihn gerichteten Aufstands Anfang vergangenen Jahres nichts gegen die Tötung von Hunderten Demonstranten unternommen hatte.
17 Jul 2012
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