taz.de -- Olympia – Volleyball: Block me baby, one more time!
Keine Überraschung: Die Russen schlagen die Deutschen mit drei Siegessätzen hintereinander. An ihrer Abwehr kommt einfach niemand vorbei. Der wichtigste Mann: der DJ.
Die Startbedingungen: Die Russen sind wild entschlossen, die Goldmedaille zu holen. Die Mannschaft ist amtierende Weltcup- und Weltligaerste und eine der großen Favoriten für den Olympiasieg. Das wissen die Deutschen. Zwar geht es, seit Vital Heynen im Frühjahr überraschend neuer Bundestrainer wurde, in der deutschen Mannschaft gut voran, die Erwartungen an die Auftaktpartie sind trotzdem bescheiden. Heynen hat vor der Vorrunde sogar eingestanden, dass die deutsche Mannschaft „ohne realistische Möglichkeit ist“, die nächste Runde zu erreichen. Bescheiden oder realistisch?
Die Entscheidung: Die Russen ziehen ab, die Deutschen hächeln hinterher. Am Anfang sind sie noch bissig: Den ersten Satz verlieren sie nur knapp. Nach sieben Satzbällen gewinnt Russland mit 31:29. Im zweiten Satz hängt die deutsche Zunge schon etwas länger nach unten: 25:18 für die Russen. Im dritten Satz sind die beiden Mannschaft zunächst gleichauf, aber dann häufen sich die Fehler auf deutscher Seite: Mit 25:17 verlieren sie auch den dritten Satz.
Das Drama: Der Block, der Block, der Block – wenn die Russen am Netz ihre Arme hochreißen, ist kaum ein Durchkommen für deutsche Bälle. Die russische Verteidigung steht wie eine Eins.
Die Schlussfolgerung: Eigentlich keine große Überraschung. Die Russen sind stark und haben die Medaille fest im Blick. Gegen die USA, Serbien und Brasilien werden sie härter kämpfen müssen als gegen die Deutschen.
Und sonst? Die wichtigste nichtsportliche Person in der Halle ist der DJ. Der darf bei jedem Punkt für drei Sekunden ran und spielt sich einmal quer durch die besten Partyhits der 80er, 90er und 00er: „Everybody dance now!"
29 Jul 2012
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