taz.de -- Olympia – Fechten: Die erste Medaille wird erfochten
Heidemann ist angespannt und verliert das Degen-Finale in der Verlängerung. Aber sie holt für das Team der deutschen AthletInnen erstmals Silber.
Die Startbedingungen: Heidemann ist sichtlich angespannt. [1][Das Halbfinale war nervenaufreibend.] In letzter Sekunde traf sie kampfentscheidend ihre Gegnerin die Südkoreanerin Shin A Lam, was zu einer langen Diskussion der Jury führte: War der Treffer innerhalb der offiziellen Zeit? Das Kampfrichterurteil: Ja, er war es. Heidemann zieht ins Finale gegen die Ukrainerin Jana Schemjakina ein.
Die Entscheidung: Ab der dritten Runde wird's spannend, jetzt fliegen die Punkte hin und her. Mal trifft Heidemann, mal Schemjakina. Am Ende: Gleichstand. Es kommt wieder zum „sudden death“ – zur Verlängerung. Wer jetzt zu erst trifft, gewinnt. Beide Fechterinnen sind angriffslustig, Heidemann einen Zacken hippeliger. Zweimal treffen beide gleichzeitig, dann gelingt der Ukrainerin Schemjakina der entscheidende Stoß. Heidemann gewinnt Silber.
Das Drama: Die Südkoreanerin Lam hätte das Finale [2][auch verdient gehabt]. Im Kampf um Platz Drei gegen Yujie Sun aus China ist sie aber noch so niedergeschlagen, dass sie auch diesen verliert. Lam wird schließlich Vierte.
Und sonst? Dieser Sport, welch' Eleganz! Sogar die Kommandos des Obmanns flattern auf Französisch durch die in spannungsgeladenem Schweigen verharrende Halle.
30 Jul 2012
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