taz.de -- Blutiger Polizeieinsatz in New York: Tod am Times Square

Mitten auf dem Times Square in New York haben Polizisten einen Mann erschossen. Zwölf Kugeln feuerten sie auf ihn ab. Ein Polizeisprecher nannte das Vorgehen „angemessen“.
Bild: Zwölf Schüsse geben die Polizisten auf den mit einem Messer bewaffneten Mann ab.

NEW YORK afp | Vor den Augen zahlreicher Touristen und Passanten haben Polizisten auf dem New Yorker Times Square einen Mann erschossen, der sie mit einem Messer bedroht haben soll. US-Medien veröffentlichten am Wochenende von Passanten mit ihren Handykameras gemachte Videos von dem Vorfall.

Auf einem auf der Internetseite des TV-Senders NBC gezeigten Video ist zu sehen, wie der in einem weißen T-Shirt gekleidete Mann vor zahlreichen Polizisten zurückweicht, bevor plötzlich ein Dutzend Schüsse und die Schreie der Passanten zu hören sind.

Ein auf der Webseite der New York Times veröffentlichtes Foto eines brasilianischen Touristen zeigt, wie zwei Polizisten ihre Waffen auf den Mann richten, der in seiner Hand offenbar ein Messer hält. Ein Handyvideo auf der Seite zeigt, wie der vor der Polizei zurückweichende Mann von einem Passanten aufgefordert wird, sich auf den Boden zu legen: „Die werden dich erschießen, Bruder!“ Auf den Videos ist zu sehen, wie zahlreiche Passanten mit etwas Sicherheitsabstand den Vorfall filmen.

Nach Angaben der Polizei hatte der Mann die Beamten bedroht, diese konnten ihn auch nicht mit Pfefferspray überwältigen. Als der Mann auf die Polizisten zugestürzt sei, hätten sie zwölf Kugeln auf ihn abgefeuert, berichtete NBC.

Eine Tante des Erschossenen warf der Polizei einen unangemessenen Einsatz von Gewalt vor: „Man braucht keine zwölf Kugeln, um jemanden zu erschießen“, sagte Margaret Johnson der New York Daily News. Ein Polizeivertreter sagte örtlichen Medien hingegen, die Beamten hätten "angemessen gehandelt".

13 Aug 2012

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