taz.de -- UNICEF-Bericht vorgestellt: Kindersterblichkeit gesunken

Weltweit verzeichnet das Kinderhilfswerk der UN einen Rückgang der Kindersterblichkeit. Impfungen und bessere Ernährung werden als Gründe gesehen.
Bild: Yippie! – Die Kindersterblichkeit geht weltweit zurück.

NEW YORK dapd | Die weltweite Kindersterblichkeit ist nach Angaben von UNICEF in den vergangenen 20 Jahren um fast die Hälfte gesunken. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen erklärte am Mittwochabend in New York, im vergangenen Jahr seien 6,9 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag gestorben.

1990 waren es noch rund zwölf Millionen. Trotzdem sterben dem Bericht zufolge noch immer täglich 19.000 Jungen und Mädchen, obwohl ihr Tod verhindert werden könnte.

„Es gibt viel zu feiern“, sagte der UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake. „Mehr Kinder als je zuvor überleben ihren fünften Geburtstag.“ Lake erklärte zugleich in dem Bericht, Impfungen, ausreichende Ernährung und eine grundlegende medizinische Versorgung könnten viele Kinder retten. Die Welt habe die Technologie und das Wissen, um das zu tun. Die Herausforderung bestehe darin, diese allen Kindern zugänglich zu machen.

Fortschritte in Liberia und Portugal

Vier Fünftel der Todesfälle ereigneten sich nach UNICEF-Angaben im südlichen Afrika und in Südasien. Lungenentzündungen und Durchfall machten zusammen 30 Prozent der Todesursachen aus. Als besonders betroffene Länder wurden der Kongo, Indien, Nigeria und Pakistan genannt.

Arme Länder wie Bangladesch, Liberia und Ruanda, aber auch reiche wie der Oman und Portugal hätten in den vergangenen 20 Jahren große Fortschritte erzielt und die Zahl der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren um zwei Drittel reduziert.

Die Kindersterblichkeit geht weltweit immer schneller zurück, wie UNICEF mitteilte. So betrug der Rückgang in den 90er-Jahren 1,8 Prozent, während er zwischen 2000 und 2011 bei 3,2 Prozent lag.

13 Sep 2012

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