taz.de -- Studie des Statistischen Bundesamtes: Mehr Menschen von Armut bedroht

Etwa jeder siebte Mensch in Deutschland ist gefährdet, in die Armut abzurutschen. Besonders schlimm ist die Lage in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern.
Bild: Eine Frau bettelt in Hamburg.

WIESBADEN dapd | Die Gefahr, in die Armut abzurutschen, ist im vergangenen Jahr in den meisten Bundesländern gestiegen. Die sogenannte Armutsgefährdungsquote stieg im Jahr 2011 auf 15,1 Prozent. Im Jahr zuvor hatte sie bei 14,5 Prozent gelegen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag hervor.

Die höchste Armutsgefährdung wiesen demnach Bremen mit einer Quote von 22,3 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit 22,2 Prozent auf. Baden-Württemberg hatte mit 11,2 Prozent die geringste Quote vor Bayern mit 11,3 Prozent.

Einen deutlichen Unterschied gibt es den Angaben zufolge immer noch zwischen Ost und West. Im Westen Deutschlands ohne Berlin betrug die Quote 14,0 Prozent, in den ostdeutschen Bundesländern einschließlich der Hauptstadt 19,5 Prozent.

Diese Ergebnisse gehen aus dem Mikrozensus für das Jahr 2011 hervor, die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder im Rahmen des Projekts „Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik“ durchgeführt wurden.

Gemäß der Definition der Europäischen Union gelten Menschen als armutsgefährdet, die mit weniger als 60 % des mittleren Einkommens (Median) der Gesamtbevölkerung auskommen müssen. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2011 galten im Jahr 2011 Einpersonen-Haushalte mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 848 Euro als armutsgefährdet.

13 Sep 2012

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