taz.de -- Arbeitslosenrate in den USA: Vorteil für Obama?

In den USA hat die Wirtschaft mehr Stellen geschaffen, als erwartet. Dennoch steigt die Arbeitslosigkeit leicht um 0,1 Prozent an. Die Zahlen könnten Obama helfen.
Bild: 171.000 Beschäftigte haben einen neuen Job gefunden.

WASHINGTON rtr | Kurz vor der Präsidentschaftswahl hat die US-Wirtschaft überraschend viele Stellen geschaffen. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Oktober um 171.000, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 125.000 gerechnet. Zudem entstanden im August und September zusammen 84.000 mehr Jobs als bislang angenommen.

Die Arbeitslosenquote stieg wie erwartet auf 7,9 Prozent, nachdem sie im September mit 7,8 Prozent den niedrigsten Wert seit Januar 2009 erreicht hatte. Experten führen den Anstieg auch darauf zurück, dass sich wegen aufgehellter Perspektiven am Arbeitsmarkt wieder mehr Amerikaner aktiv auf Jobsuche begeben.

Im Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Barack Obama und Mitt Romney um den Sieg bei der Präsidentschaftswahl am 6. November könnten die Arbeitsmarktdaten den Ausschlag geben. Bislang ist noch nie ein Präsident wiedergewählt worden, wenn die Arbeitslosenquote über acht Prozent lag. Einer Umfrage des Karriereportals [1][Beyond.com] sind die Beschäftigten in den USA mehrheitlich für Amtsinhaber Obama. Die Arbeitslosen bevorzugen jedoch seinen Herausforderer Romney.

In den Rezessionsjahren 2007 bis 2009 stieg die Arbeitslosenquote zeitweise über die Marke von zehn Prozent. Obwohl sie seither gesunken ist, sind die Vorkrisenwerte von rund fünf Prozent noch immer weit entfernt.

2 Nov 2012

LINKS

[1] http://beyond.com

TAGS

Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Sandy
USA
Sandy
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump

ARTIKEL ZUM THEMA

Debatte US-Wahl: „Sandy“ gegen die Heuschrecke

Rettet Hurrikan „Sandy“ Barack Obama – und den American Dream? Mitt Romney im Weißen Haus wäre eine Entscheidung gegen die Zukunft der USA.

Endspurt im US-Wahlkampf: Obama liegt in Swing States vorn

Ohio und Florida gelten als die wahlentscheidenden Staaten in den USA. Einer neuesten Umfrage zufolge führt der Präsident gegenüber dem Herausforder in ihnen.

US-Wahlkampf nach „Sandy“: Wahlkampf verwirbelt

Hurrikan „Sandy" hat die Präsidentschaftswahl zwar nicht entschieden. Der Schlussspurt von Obama und Romney wird nach der Zwangspause hektischer.

Debatte US-Wahlen: Eine katastrophale Bilanz

Die Gewerkschaften sind in Schockstarre, die Ungerechtigkeit schreit zum Himmel. Schuld ist Obama. Wählen muss man ihn trotzdem.

Endspurt im US-Wahlkampf: Bloomberg für Obama

Der New Yorker Bürgermeister hat eine Wahlempfehlung zugunsten Obamas abgegeben. Der habe unter anderem in der Umwelt- und Bildungspolitik gute Arbeit geleistet.

Kommentar USA und Eurokrise: Auf Sylt wegen Romney

Der US-Finanzminister Timothy Geithner fährt nach Sylt, um Wolfgang Schäuble zu treffen. Das zeigt, wie wichtig die deutsche Politik für Obama werden kann.

Moody's knöpft sich Finanzelite vor: Auch Deutsche Bank abgestuft

Die lustlose US-Wirtschaft, die europäische Schuldenkrise und die unberechenbaren Finanzmärkte sind Schuld: Die Ratingagentur Moody's senkt die Bonitätsnoten für 15 führende Banken.